Digitalisierung: Schnittstellen sind zentral (Bild: Fotolia/Monsitj)

Am aktuellen Beiratstreffen Digitale Schweiz unter der Leitung von Bundeskanzler Viktor Rossi befassten sich die Teilnehmenden mit dem Thema elektronische Schnittstellen. Die Partizipierenden waren sich dabei unisono einig, dass elektronische Schnittstellen eine zentrale Grundlage darstellen, um Daten besser zum Wohle der Schweiz zu nutzen zu können.

Denn Daten erzeugten am meisten Wert, wenn sie mehrfach und damit für verschiedene Anwendungsfälle genutzt werden könnten. Diese Mehrfachnutzung von Daten biete ein grosses Potential für Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Behörden, so der Beirat Digitale Schweiz. Elektronische Schnittstellen ermöglichten es, dass Daten zwischen digitalen Anwendungen maschinell und damit schnell und strukturiert ausgetauscht werden könnten. So könnten Wissenschaftler zum Beispiel anonymisierte Daten für Forschungszwecke nutzen, Unternehmen könnten Meldungen und Gesuche an Behörden direkt aus ihren Systemen übermitteln und die Bürger können via Apps auf Wetterdaten zugreifen.

Ein gutes Beispiel ist der Bund, dessen Anwendungen auf elektronische Schnittstellen ausgerichtet sein (API-Architektur Bund) müssen. 2021 hat der Bund zudem ein öffentliches Verzeichnis geschaffen, in dem alle elektronischen Schnittstellen des Bundes eingetragen werden und es ist inzwischen Pflicht, diese anzubieten (Artikel 13 Bundesgesetz über den Einsatz elektronischer Mittel zur Erfüllung von Behördenaufgaben EMBAG).

Die Anzahl Schnittstellen soll auch deshalb erhöht werden, damit Unternehmen neue digitale Dienstleistungen darauf aufbauen könnten und die Politik in allen Situationen und speziell in Krisen rascher datenbasierte Entscheide treffen könne. Dieses Ziel habe der Bundesrat gesetzt, indem er elektronische Schnittstellen als Fokusthema der Strategie Digitale Schweiz 2024 festgelegt habe.

Am Beiratstreffen war man sich einig, dass die Schweiz grosses Potential habe, Daten elektronisch zugänglich zu machen. Die Frage wurde auch behandelt, welche Infrastrukturen für den Datenaustausch notwendig seien. Das öffentlich zugängliche Verzeichnis von elektronischen Schnittstellen der Schweiz spiele dabei eine wichtige Rolle. Die Bundeskanzlei nehme die Rückmeldungen aus der Diskussion auf und wird diese in die weiteren Arbeiten einfliessen lassen.

Beirat Digitale Schweiz:
An den Beiratstreffen Digitale Schweiz tauschen sich Mitglieder des Bundesrates und der Bundeskanzler mit Vertreterinnen und Vertretern von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Behörden und Zivilgesellschaft zu Themen der digitalen Transformation aus. Die Treffen finden mehrmals jährlich in wechselnder Zusammensetzung statt, jeweils unter dem Vorsitz eines Mitglieds des Bundesrates oder des Bundeskanzlers. Der Bundesrat bestimmt jährlich Fokusthemen der Strategie Digitale Schweiz. Zu jedem Fokusthema findet ein Beiratstreffen statt. Organisiert werden die Treffen durch den Bereich Digitale Transformation und IKT-Lenkung der Bundeskanzlei.