Logobild: Samsung

Beim südkoreanischen Elektronikriesen Samsung ist es zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte zu einem Streik gekommen. Gemäss den Aussagen von Son Woo Mok, dem Vorsitzenden der Unternehmensgewerkschaft, hätten die Streikteilnehmer heute kollektiv bezahlten Urlaub genommen. Es werde davon ausgegangen, dass sich viele Beschäftigte daran beteiligen würden. Zwar könne er keine genaue Zahl nennen, aber der Anwesenheit am Arbeitsplatz nach zu schliessen, gebe es einen grossen Unterschied zu einem normalen Tag, so Son Woo Mok.

Seitens des Konzernmanagements gibt man sich allerdings gelassen. Es gebe keine Auswirkungen auf die Produktion und die Geschäftsaktivitäten, heisst es. Darüber hinaus handle es sich nur um einen eintägigen Streik, der in die Ferienzeit in Südkorea falle. Die Anpassung der Personalstärke mache daher keine grossen Probleme. Das Branchenmagazin "Trendforce" betonte auch den hohen Grad der Automatisierung der Produktion. Durch den Streik seien keine grossen Auswirkungen zu erwarten.

Nichts destotrotz sei die Aktion dennoch von historischer Bedeutung. Denn bislang habe sich Samsung erfolgreich gegen jede gewerkschaftliche Organisation seiner Beschäftigten gewehrt, sagt dazu Vladimir Tikhonov, Professor für Koreanistik an der Universität Oslo. Die kollektive Aktion lege dar, dass es in Südkorea eine allmähliche Tendenz zur Stärkung der Arbeitnehmerschaft gebe.

Samsung Electronics ist stückzahlmässig der grösste Hersteller von Smartphones. Der südkoreanische Konzern gehört ausserdem zu den Topherstellern leistungsfähiger Computerchips, die für den Einsatz von künstlicher Intelligenz benötigt werden. Seit Beginn dieses Jahres verhandelt die Gewerkschaft über höhere Löhne für die Angestellten. Zu einer Einigung ist es bislang noch nicht gekommen.



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