Das MGM Grand in Las Vegas (© Alexander Migl/ CC BY-SA 4.0)

Der US-amerikanische Online-Versandhandelsriese Amazon schielt Medienberichten zufolge auf die Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) Filmstudios. Wie die "Financial Times" ("FT") und andere US-Medien berichten, befinde sich Amazon seit Wochen in Verhandlungen über einen Kauf von MGM für rund neun Milliarden US-Dollar (rund 8,12 Milliarden Schweizer Franken).

Hintergrund des Interesses ist, dass Amazon mit den Filmstudios seinen Streaming-Dienst Prime Video im zunehmend harten Wettbewerb massgeblich stärken könnte. Von Amazon selber sowie seitens von MGM gab es zu den Berichten bislang noch keine Stellungnahmen.

Erst Anfang dieser Woche hatte die Konsolidierungswelle in der Branche damit aufhorchen lassen, dass der US-Telekomriese AT&T seine Mediensparte Warner Media (CNN, HBO, Warner Bros.) mit dem Angebot des Rivalen Discovery zusammenlegen wolle, um das Streamingangebot zu stärken. Und in Europa wollen die französischen Fernsehfirmen M6 und TF1 zusammengehen, grosse Aktionäre sind der französische Mischkonzern Boygues und die luxemburgische Mediengruppe RTL .

MGM ist eines der wenigen noch nicht von einem Grosskonzern geschluckten Hollywood-Filmstudios. Warner Bros. gehört noch zu AT&T, Fox zum Unterhaltungsriesen Disney, Universal zum Kabelkonzern Comcast und Paramount zum Medienkonzern Viacom CBS. Grösster Anteilseigner von MGM ist der Hedgefonds Anchorage Capital, der nach der Finanzkrise ab 2010 in die strauchelnden MGM-Studios investierte.

MGM hat wie der Rest der Branche in der Pandemie unter geschlossenen Kinos zu leiden, der Start der Blockbuster-Hoffnung "No Time to Die" aus der James-Bond-Reihe musste bereits mehrfach verschoben werden. Dagegen boomt mit fehlenden Ausgehmöglichkeiten in Nordamerika und Europa das Video-Streaming zu Hause.



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