Schweizer Informatik-Olympiade 2024: Gruppenbild (Bild: Informatik Olympiade)

Vergangenes Wochenende wurden an der Universität Bern “olympische” Medaillen der etwas anderen Art verliehen. Beim Finale der Schweizer Informatik-Olympiade erklimmen Jugendliche das Podest nicht mit Laufgeschwindigkeit oder Muskelkraft, sondern mit Programmierkünsten. Vier junge Denksportler wurden mit Gold ausgezeichnet und werden die Schweiz im September an der Internationalen Informatik-Olympiade in Ägypten vertreten.

Namentlich sind dies Yaël Arn, Gymnasium Bäumlihof (BS), Jovian Soejono, École internationale de Genève (GE), Elias Bauer, Kollegium St. Fidelis (NW) sowie Ursus Wigger, Alte Kantonsschule Aarau (AG).
Ausserdem wurden je vier Silber- und Bronzemedaillen sowie Tickets an die Zentral- und Westeuropäischen Informatik-Olympiaden in Tschechien und England vergeben.

Bei der Informatik-Olympiade programmieren Schüler:innen aus der ganzen Schweiz während drei Runden um die Wette. Von ursprünglich über 120 Teilnehmenden schafften es 15 ins nationale Finale, das an vier Tagen im Mai stattfand. Am 24. und 25. Mai hiess die Universität Bern die jungen Talente willkommen, am 16. und 17. Mai waren sie im IBM-Forschungslabor in Zürich zu Gast, da IBM Research zu den Unterstützungspartnern der Wissenschafts-Olympiaden gehört.

An jedem Tag fand ein fünfstündiger Contest statt. Die Teilnehmenden wurden mit kniffligen, in kleine Geschichten verpackten Rätseln konfrontiert: Wie sollen Strassen in einer Stadt entworfen werden, um guten Anschluss zu möglichst vielen Grundstücken zu gewähren? Wie kann man ein Lied komponieren und gleichzeitig Eurovision schauen, ohne etwas zu verpassen? Welcher Weg führt aus einem verzauberten Wald? Die richtige Lösung zu finden erfordert logisches Denken, Kreativität und das Know-How, das es braucht, um eine Überlegung als effizienten Algorithmus umzusetzen.

Die Informatik-Olympiade findet jährlich statt, wobei viele Jugendliche mehrere Jahre hintereinander teilnehmen. So entwickeln sie ihre Kenntnisse stetig weiter und wachsen zu einer Gemeinschaft zusammen. Für den Drittplatzierten Elias ist es beispielsweise schon das vierte Mal bei der Informatik-Olympiade. Ursprünglich hatte ihn ein Lehrer auf den Wettbewerb hingewiesen. Dieses Jahr war er auch bei Schweizer Jugend Forscht und der Physik-Olympiade mit grossem Erfolg dabei. "Bei beiden Olympiaden geht es darum, Probleme mit einer Formel zu lösen - ein Computerprogramm ist eigentlich auch wie eine Formel", meint Elias.

Einer der mit Gold Ausgezeichneten: Yaël Arn (links) mit IT-Professor Thomas Studer (Bild: Informatik Olympiade)
Einer der mit Gold Ausgezeichneten: Yaël Arn (links) mit IT-Professor Thomas Studer (Bild: Informatik Olympiade)