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Security ist sicher einer der IT-Bereiche, in denen Israel besonders aktiv ist. Das hat natürlich mit der politischen Situation dieses Staates im Nahen Osten zu tun, schlägt sich aber auch in den Initiativen vieler israelischer Startups nieder, die Erfahrungen und Technologien aus dieser Sphäre in die globale Welt der Unternehmen tragen.

"Illusive“ heisst so viel wie „trügerisch“ oder „täuschend“. Der Ansatz des Startups, um einen grossen Schritt vorwärts in den Fragen der Security zu erreichen, lässt sich denn auch gut umschreiben mit „Irreführung der Hacker und sonstigen Angreifer“. Man muss diesen nur genügend falsche und in die Irre führenden Signale oder Webseiten präsentieren, dass sie nicht bis zum „Kern der Sache“ vordringen können. Der Ansatz erinnert insofern an die bereits existierenden „Honeypots“, in denen sich die Attacken verfangen sollen – will aber um einiges radikaler sein.

Die patentierte Lösung von Illusive Networks nennt sich „Deceptions Everywhere“ (Täuschungen überall) und erzeugt einen Extra-Layer, der sich über das ganze Netzwerk eines Unternehmens oder einer Organisation legt, um gezielte Attacken und Advanced Persistent Threats (APT) bereits im Vorfeld abfangen und ausschalten zu können. Den Eindringlingen in das Netzwerk wird eine unendliche Quelle von falschen Informationen und trügerischen Infrastrukturen vorgegaukelt, damit die eigentlichen, zu schützenden Geschäftsprozesse ungestört und normal ablaufen können.

Ofer Israeli erklärte den Teilnehmern der IT Press Tour kürzlich in Israel, dass es heute im allgemeinen kein Problem mehr sei, in ein fremdes Netzwerk einzudringen: „Es ist unglaublich schwierig, den Angriff überhaupt zu bemerken. Im Durchschnitt dauert es fast 100 Tage, bis ein Unternehmen den Angriff überhaupt bemerkt.“ Sich hier dazwischen zu schalten, die Angriffe im Vorfeld lahm zu legen und darüber hinaus Verteidigungsmaßnahmen zu ergreifen, macht den Charme des Ansatzes von illusive Networks aus.

Das Startup hüllt sich selbst in bestimmte Formen der Verschwiegenheit ein und gibt nur wenige Informationen nach aussen weiter. Dazu gehört, dass man derzeit etwa 65 Mitarbeiter beschäftige und Head Quarters in New York und Tel Aviv habe. Der einzige Kunde, den man nennen könne, sei das Unternehmen Merck in Deutschland.

Darüber hinaus gibt man bekannt, dass man mehr als 30 Millionen Dollar an Funding-Geldern auftreiben konnte. Illusive Networks wird aktiv unterstützt von „Team8“, einem Fond, der sich auf Fragen der Security spezialisiert hat und zu dessen Unterstützern Firmen wie Microsoft, Cisco, Qualcomm, Temasek, AT&T, Accenture, Nokia, Marker LLC, Mitsui und Citi gehören.

Die Technologie von Illusive Networks kommt ohne Agenten aus und setzt dafür auf künstliche Intelligenz. Insgesamt unterscheidet sich der Ansatz wesentlich von den bisherigen Security-Technologien, die im allgemeinen nur den Angriffen auf ein Unternehmen hinterher hetzen und zu wenig für eine echte Schutzmauer oder „Firewall“ tun.



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