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Waren es einst Staaten wie Singapur, Grossbritannien oder die USA, die für junge indische Unternehmen als Firmensitz dienten, sind es heute Länder wie Südkorea, Dubai, Saudi-Arabien, Chile oder Irland. Ganz oben auf der Liste der beliebtesten Länder für indische Gründer steht jedoch der kleine baltische Staat Estland.

Gerade kleinere indische Startups ziehen gerne mit ihrem Unternehmen in Länder, die staatliche Förderung, kostengünstige Mieträumlichkeiten, Steuervorteile und einfachen Zugang zu angrenzenden Märkten bieten - in dieser Hinsicht rückt vor allem Estland in den Fokus. Der kleinste baltische Staat ist vor allem wegen seiner unbürokratischen Unterstützung ein grosser Favorit bei den indischen Gründern, sagt Manmar Sarkar, Gründer von Capone Research.

Nachdem Sarkar für das Startup-Programm aufgenommen wurde, bekam er in nur 15 Minuten eine Umsatzsteuernummer und binnen weniger Wochen eine virtuelle Adresse, ohne dass er Estland überhaupt besuchen musste. "Der Unternehmenssitz in Estland bedeutet für uns aber auch den einfachen Zugang zu ausländischen Talenten", bestätigt der Unternehmer.

Eines der ersten Unternehmen, die von Indien nach Estland umgezogen sind, war das Tech-Startup Velmenni, das 2012 in Neu-Delhi gegründet wurde und 2014 nach Europa zog, nachdem es bei einem estländisches Accelerator-Programm teilnahm. Dank des Umzugs nach Estland konnten viele Kunden aus dem grossen deutschen Markt gewonnen werden, erklärt Velmenni-Gründer Deepak Solanki.

Neben dem europäischen Markt sind auch Japan und Korea begehrt - vor allem, weil der Markt bezüglich der neuesten IT-Technologie und auch der Konsumentenakzeptanz für die neuen Technologien hochentwickelt ist, wie Sathvik Muralidir, Gründer von Preksh beschreibt. "Wir konnten dort mit den Top-Händlern zusammenarbeiten und bekamen damit ein Feedback, was uns half, unser Produkt zu verbessern."

Die meisten Länder versuchen, ausländische Unternehmer zu gewinnen, um die inländische Bevölkerung für das Unternehmertum zu inspirieren. In Korea stehen die meisten Startups in engem Kontakt mit Grosskonzernen wie Samsung. "So schaut Südkorea nach Indien, um damit auch sein eigenes Startup-Ökosystem weiterzuentwickeln", meint Kyung Hwan Lee von der Nationalen IT-Agentur in Südkorea. Eine andere beliebte Destination für junge indische Unternehmer sei Dubai, wo die Startups einerseits eine hohe Fördersumme kassieren und andererseits von Dubai auch den Zugang zum europäischen und dem US-Markt erhielten.
http://startus.cc/company/capone-research-ou
http://velmenni.com
http://preksh.com



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