thumb

Grundsätzlich unterstützte jeder gängige Browser die Technik Ecrypted Media Extensions (EME), welche Digitales Rechte-Management (Digital Right Management DRM) für Webinhalte ermöglicht. Vor der drohenden Verabschiedung eines entsprechenden W3C-Standards bringt die Unesco nun aber grosse Bedenken ins Spiel.

Man habe "Bedenken" und sehe "mögliche Implikationen für Menschenrechte, Offenheit und Zugänglichkeit", hiess es in einem letzte Woche an den W3C-Gründer Tim Berners-Lee und den CEO Jeff Jaffe geschickten Schreiben, wie Heise berichtet. Dieses verweise darauf, dass die Unesco dem "freien Fluss der Informationen und Ideen verpflichtet" sei und sich Sorgen um Sicherheit und um die Zugänglichkeit von Informationen mache, heisst es. "Man kann für ausnahmsweise Beschränkungen beim Zugriff auf Inhalte argumentieren, [...] aber die Menschenrechtsstandards sagen eindeutig, dass dies niemals die Voreinstellung sein sollte," zitiert Heise. Abschliessend lädt der Brief das W3C zu weiteren Gesprächen ein.

Anlass für die erneuten Diskussionen um EME ist demnach, dass diese bereits flächendeckend implementierte Technik offiziell den Segen des W3C erhalten soll: Mitte März erhob das Webstandard-Gremium EME zur Candidate Recommendation. Bis einschliesslich 13. April hat die Öffentlichkeit nun noch Zeit, Einwände gegen den angehenden Standard zu formulieren. EME ist selbst keine DRM-Lösung, stellt einer solchen aber die technische Infrastruktur zur Verfügung. Relevant ist es vor allem für Streaming Media: Die bekannteste Anwendung, die EME nutzt, ist Netflix im Browser. Mit der zunehmenden Verdrängung von Flash und anderen Plug-ins aus dem Web erbte das offene Web auch den ungeliebten Anwendungsfall DRM.



Der Online-Stellenmarkt für ICT Professionals