thumb

Maja Smoltczyk, Datenschutzbeauftragte in Berlin, kritisiert die Nutzung des Chatdienstes Whatsapp an Schulen scharf. Wenn Lehrer für Schüler Whatsapp-Gruppen etwa für Hausaufgaben oder zu schulischen Veranstaltungen bildeten, sei dies rechtswidrig, erklärte Smoltczyk bei der Vorstellung ihres Jahresberichts 2016.

Der US-amerikanische Chatdienst mit Firmensitz im kalifornischen Santa Clara sei unsicher und entspreche nicht europäischen Datenschutzstandards, betonte Smoltczyk. Voraussetzung für eine Teilnahme an Whatsapp-Gruppen sei zudem die Einwilligung der Betroffenen. "Das setzt aber die Kenntnis aller Gefahren voraus und die Freiheit, auch nein sagen zu können," so die Datenschützerin. Dies sei im konkreten Zusammenhang aber nicht gegeben. Die Beauftragte empfiehlt daher andere Messenger-Dienste.

Auch beim Schutz von Gesundheitsdaten sieht Smoltczyk „starken Verbesserungsbedarf“. "Es fehlen Regelungen für den Datenfluss zwischen den Behörden.“ Zum Beispiel hätten IT-Beschäftigte Zugang zu sensiblen Daten - etwa über Krankheitsbilder oder meldepflichtige Erkrankungen. Das sei aber nicht erlaubt, weil diese Personen nicht der Schweigepflicht unterliegen. „Auch der technische Schutz lässt oft zu wünschen übrig“, so Smoltczyk. Das Krebsregister Berlin-Brandenburg sei ohne sichere IT-Infrastruktur eröffnet worden.