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Regierung und Wahlleitung in Deutschland rechnen mit Manipulationsversuchen bei der Bundestagswahl im kommenden Herbst und treffen Gegenmassnahmen: Der deutsche Bundeswahlleiter Dieter Sarreither rechnet mit Hacker-Angriffen auf sein Verwaltungsnetz und hat die Infrastruktur des Rechenzentrums verdreifacht. Im Ernstfall werde er auch das Cyber-Abwehrzentrum der Regierung nutzen. Die Bundestagswahl sei dadurch technisch so abgesichert, "dass sie gegen alle Manipulationsversuche geschützt ist".

Nach Aussage von Justizminister Heiko Maas (SPD) stecken russische Gruppen sowohl hinter einem Angriff auf den Bundestag als auch hinter den Cyberattacken auf deutsche Parteien und Fraktionen. Im Mai 2015 waren verdächtige Aktivitäten im Computernetz des deutschen Parlaments aufgefallen. Die Angreifer konnten sich so weitreichenden Zugang verschaffen, dass die Bundestags-IT ausgetauscht werden musste. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz rief die Europäische Union auf, sich gegen eine Einflussnahme Russlands auf die bevorstehenden Wahlen zu wappnen.