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Mit "After Dark" hat ein Projekt, bei dem Roboter nächtliche Museumstouren ermöglichen sollen, den ersten IK Prize des Kunstmuseums Tate Britain gewonnen. Die Idee ist, dass Nutzer nach der abendlichen Schliessung via Website die Roboter im Museum steuern. Das verspricht ein völlig neues Besuchserlebnis.

Das Projektteam erhält nun insgesamt 70.000 Pfund (84.300 Euro), um die Entwicklung voranzutreiben. Bereits Ende dieses Sommers sollen die Roboter am Tate Britain zu sehen sein.

Der IK Prize ist ein 2014 erstmals vergebener Preis für digitale Projekte, die einen neuen Zugang zur Kunst ermöglichen. Unter vier Finalisten hat sich nun After Dark des Designstudios The Workers durchgesetzt. Das Team setzt auf Roboter, um virtuelle Tate-Besuche ausserhalb der regulären Öffnungszeiten zu ermöglichen. Interessenten bekommen die Möglichkeit, in den Galerien untergebrachte Roboter über eine spezielle Website zu steuern und live zu verfolgen, wie der Roboter das menschenleere Museum erlebt und Kunstwerke unter die Lupe nimmt.

Für dieses Konzept hat eine Jury, der unter anderem Wikipedia-Gründer Jimmy Wales angehört, das After-Dark-Team zum Gewinner des IK Prize gekürt. "Durch die Kombination einer Hinter-den-Kulissen-Faszination mit einem Gefühl des Entdeckens wird das Projekt Menschen rund um die Welt ein einzigartiges Erlebnis von 500 Jahren britischer Kunst ermöglichen", so Wales. 10.000 Pfund Preisgeld und 60.000 Pfund Budget für die weitere Entwicklung sollen sicherstellen, dass The Workers bis Sommer auch wirklich die geplanten Roboter realisieren.

Das 2011 von um Ross Cairns und Tommaso Lanza, Abgänger des Royal College of Art, gegründete Designstudio The Workers, kann bereits einiges an Erfahrung vorweisen. Neben Arbeiten für verschiedene Kreativagenturen war es auch an Projekten für die Olympischen Spiele in London sowie das Museum für Naturkunde Berlin beteiligt.