thumb

Die bereits in den kommenden Wochen sich anbahnenden generischen Top-Level-Domains (gTLD) werden bereits in fünf Jahren einen signifikanten Anteil am gesamten Domain-Markt einnehmen. Zu dieser Markteinschätzung gelangt der Verband der deutschen Internetwirtschaft (ECO) in seiner neuesten Erhebung.

Demnach geht knapp ein Fünftel der Domain-Anbieter in Deutschland davon aus, dass der Anteil der neuen TLDs am Gesamtvolumen der verwalteten Domains in dem Zeitraum bis zu 25 Prozent erreichen wird. Neue Domains wie ".web", ".blog" oder ".mail", um nur einige zu nennen, sehen immerhin 65 Prozent der Befragten in Deutschland noch mit einem Wachstum von rund zehn Prozent. Diese "schleichende Internet-Revolution", wie es ECO nennt, dürfte die Relevanz weiterhin gross ausfallen lassen. "Viele Unternehmen aus Deutschland werden demnächst Endungen wie ,.ruhr', ,.hamburg' oder ,.nrw' vornehmlich für Kunden aus der Region anbieten", erläutert Thomas Rickert, Leiter Kompetenzgruppe Names & Numbers Forum beim ECO-Verband.

Dem Experten nach zeigt dieses Beispiel stellvertretend für viele die Brisanz der Frage auf, ob es angemessen ist, dass letztlich doch auch solche Domain-Registrierungen auf der Basis von Verträgen nach US-Recht, nach denen die Anbieter operieren müssen, angeboten werden. Für die Vergabe der neuen gTLDs ist Icann zuständig. Mit ihr stehen sowohl Registrierungsstellen wie auch akkreditierte Domain-Anbieter in einer Vertragsbeziehung. Die Experten befürchten zudem keinen Rückgang bei länderspezifischen Registrierungen.

Dass allein die Option auf neue TLDs den Geschmack auf Länderregistrierungen nehmen wird, daran glaubt die grosse Mehrheit mit 81 Prozent nicht. Lediglich 13 Prozent gehen von einer Abnahme deswegen aus. Ein ähnliches Bild ergibt sich auch bei den anderen Ländern. In Österreich beispielsweise rechnet mit 90 Prozent die überwältigende Mehrheit nicht damit, dass die neuen TLDs grosse Auswirkungen auf die Anzahl der länderspezifischen Domain-Registrierungen haben werden. Rund 300 Domain-Anbieter aus acht Ländern wurden befragt.