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71 Prozent der Facebook-Nutzer zensieren sich selbst kurz vor der Angst. Dies besagt die erste zum Phänomen "Selbstzensur" geführte Studie der Carnegie Mellon University gemeinsam mit Facebook, wofür fast vier Millionen Anwender untersucht wurden. Die Forscher haben gemessen, wie viele Menschen mehr als fünf Zeichen in die Posting-Boxen eingegeben und letztendlich doch nicht veröffentlicht haben.

Ein zusätzliches Ergebnis der Untersuchung belegt, dass Männer öfter Selbstzensur durchführen als Frauen, vor allem dann, wenn sie eine grosse Anzahl an männlichen Freunden haben. Diejenigen mit variablen Freundesgruppen in Bezug auf Alter, politisches Interesse und Geschlecht, zensieren sich selbst am seltensten.

"Das ist ein normales menschliches Verhalten. Bei persönlichen Anreden ist das genauso", sagt Social-Media-Experte Reinhard Goy. Bei einer Face-to-Face-Diskussion würden die Teilnehmer ebenfalls vorab überlegen, was sie sagen, bevor sie es tatsächlich aussprechen - beziehungsweise sie wünschen sich im Nachhinein, sie hätten etwas nicht gesagt.

Im Internet ginge diese Vorsicht eine Stufe tiefer, da die Inhalte immer online bleiben und zudem auch von Personen gelesen werden können, die nicht mit einem befreundet sind, wie beispielsweise Arbeitgeber. Goy zufolge sind die meisten Profile für alle offen zugänglich eingstellt. "Selbstzensur ist nichts Falsches und auf Twitter und Facebook zum Glück möglich", führt er aus. Gerade User in einer emotional geladenen Situation sollten zunächst durchatmen und nachdenken, was sie veröffentlichen, um möglichen unangenehmen Konsequenzen zu entgehen.

Dass vor allem Männer sich selbst zensieren, liegt laut dem Experten daran, dass sie untereinander generell ein Konkurrenzverhalten aufweisen. "Männer achten besonders darauf, wie sie auf die anderen wirken oder welchen Status sie haben", erklärt der Spezialist. Auch dies sei ein natürliches Verhalten.



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