Mitglieder der Internet-Bewegung Anonymous haben am Montag ihre Attacken auf israelische Web-Angebote fortgesetzt. In einem Chat-Kanal der Szene wurde dazu aufgerufen, die Website der Zeitung "Haaretz" mit Datenanfragen zu überfluten.

Aufgrund dieser DDoS-Attacke war haaretz.co.il für viele Internet-Nutzer nicht mehr zu erreichen. Die Hacker wollen mit ihrer am Sonntag gestarteten Aktion die Palästinenser unterstützen; sie haben damit gedroht, Israel "aus dem Internet auszuradieren".

Ziel der Angriffe am Sonntag waren rund 200 Webseiten, wie Alon Mantzur von der Sicherheitsfirma BSecure2 der israelischen Zeitung "Yedioth Ahronoth" sagte. Unter anderem seien Webseiten des Verteidigungs- und Außenministeriums sowie der Stadtverwaltung von Tel Aviv betroffen gewesen. Der tatsächliche Schaden sei aber nur gering gewesen.

Anonymous ist eine Vereinigung ohne feste Strukturen, die erstmals Anfang 2008 mit Aktionen gegen Scientology hervortrat. Im Herbst 2010 unterstützten Anonymous-Mitglieder die Enthüllungsplattform WikiLeaks mit Attacken gegen Webseiten von Kreditkartenunternehmen. Die Mitglieder der Szene schließen sich zu einzelnen "Operationen" zusammen, die zum Teil nur von einzelnen Gruppen mitgetragen werden. So distanzierten sich deutsche Anonymous-Mitglieder am Wochenende ausdrücklich von der "OpIsrael" und erklärten, diese werde "zum größten Teil von US Anons geführt".