Ein Brief des europäische Telekomregulator BEREC an das Europäische Parlament, der diese Woche durchgesickert ist, enthält neue Zahlen für die maximalen "Großkundenpreise", die Mobilfunkbetreiber sich gegenseitig in Rechnung stellen. Demnach sind die Preise, die das Europäische Parlament vorgeschlagen hat, zu hoch.

Für die Nutzung des Internets im EU-Ausland schlug das Europäische Parlament 5 Cent/MB als Obergrenze für die "Großkundenpreise" vor. Die EU-Kommission wollte ursprünglich sogar 6 Cent/MB. Laut BEREC sind die tatsächlichen Kosten aber geringer. Das Ziel der Kommission ist es, dass Roaming die Kunden nicht mehr kosten soll, als die Mobilfunkbetreiber dafür zahlen müssen.

Ab Juli 2012 dürfen Provider nicht mehr als 90 Cent/MB verlangen. Momentan liegen die Kosten bei einem bis zwei Euro/MB. Bis 2014 sollen die Kosten schrittweise auf 20 Cent/MB reduziert werden, was immer noch deutlich über den "Großkundenpreisen" liegt. Der Versand von SMS soll ab Juli 2014 nur noch fünf Cent kosten, ausgehende Anrufe maximal 15 Cent/Minute.

Der Vorschlag der Kommission wurde von der Mobilfunkbranche im letzten Jahr noch gelassen aufgenommen, da die Grenzen noch höher angesetzt waren. Die Vorschläge des Europäischen Parlaments gehen aber Einigen zu weit. So warf Vodafone-Chef Vittorio Colao Brüssel vor, die Mobilfunkbranche in der Wirtschaftskrise zu stark zu belasten. Die zuständige Kommissarin Neelie Kroes reagierte darauf mit: "Nachricht an Vittorio und Vodafone: Ich lasse mir nichts vormachen und reagiere nicht gut auf Drohungen".



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