Amazon fordert Prüfung des Milliardenauftrages des Pentagons an Microsoft (Bild: Pixabay)

Der US-amerikanische Online-Versandhandelsriese und Web-Services-Anbieter Amazon fordert die Überprüfung der Vergabe eines milliardenschweren Cloud-Computing-Auftrags des US-Verteidigungsministeriums an den Konkurrenten Microsoft. Nach Ansicht von Amazon habe es im Vergabeverfahren "klare Mängel, Fehler und unverkennbare Voreingenommenheit" gegeben. "Es ist wichtig, dass diese Angelegenheiten untersucht und korrigiert werden," so der Konzern mit Zentrale in Seattle.

Die Vergabe von Aufträgen durch die Regierung müsse "frei von politischem Einfluss" geschehen. US-Präsident Donald Trump übt regelmässig scharfe Kritik an Amazon-Chef Jeff Bezos, dem auch die "Washington Post" gehört, die kritisch über Trump berichtet.

Das Pentagon hatte Ende Oktober mitgeteilt, dass der Cloud-Computing-Auftrag an Microsoft gehen werde. Im Vertrag ist eine Obergrenze von bis zu umgerechnet rund neun Milliarden Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren festgeschrieben, wie das Pentagon damals mitteilte. Fest vereinbart seien aber zunächst umgerechnet rund 900.000 Euro innerhalb von zwei Jahren. Im Rahmen des Vertrags werde sich Microsoft „entscheidenden und dringenden“ Anforderungen an die moderne Cloud-Infrastruktur des Pentagons annehmen.

Um den Auftrag hatte sich unter anderem auch Amazon beworben. Der Bezos-Konzern galt denn auch lange als Favorit im Rennen um den Zuschlag. Nach der Vergabe hatte Amazon-Sprecher Drew Herdener sich überrascht gezeigt. Amazon Web Services sei der klare Marktführer im Cloud Computing, und eine detaillierte Bewertung der Angebote führe eindeutig zu einem anderen Schluss. Das Pentagon hatte das Vergabeverfahren dagegen als "fair" bezeichnet. Experten gingen davon aus, dass Amazon das Ergebnis vor Gericht anfechten werde.



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