'Gehender' Motor: Setzt sich selbst zusammen (Foto: Will Langford/MIT)

Ein Forschungsteam des Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat ein Set von winzigen Roboterteilen entwickelt, die sich selbst zu verschiedenen Werkzeugen zusammensetzen können. Unter anderem formen sie einen "gehenden" Motor, der sich über Oberflächen bewegen und Maschinen antreiben kann. Die verschiedenen Konfigurationen der Teile sind in der Lage, unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen und ihre Form beliebig zu verändern.

"Unser Ziel ist es, eine Maschine zu entwickeln, die nicht nur andere Maschinen zusammensetzen kann, sondern auch sich selbst", meint MIT-Professor Neil Gershenfeld, der die Entwicklung leitete. Die Teile haben alle nur ein Ausmass von fünf Millimetern und bestehen aus elektromagnetischen Komponenten, einer Spule und einem Magneten. Der Motor, den sie formen können, hat winzige mechanische "Füsse", mit denen er sich fortbewegt oder auch Zahnräder von Maschinen antreibt. Er kann dabei das Siebenfache seines eigenen Gewichts bewegen. Diese Kraft würde sich laut den Forschern erhöhen, wenn mehr Teile hinzugefügt werden. Um das "Gehirn" der Komponenten zu erstellen, integrierten sie Schaltkreise in einige davon. Sie bauten auch eigene Teile, die elektrische Signale in einem dreidimensionalen Raum weiterleiten.

Laut Gershenfeld sind diese Teile eine schnellere und billigere Alternative zu den üblichen Methoden, um Roboter zu bauen. Denn es sei den Teilen möglich, sich jederzeit wieder voneinander zu trennen und sich zu einer neuen Anwendung wieder zusammenzusetzen. Dadurch sei es nicht mehr nötig, für jede Aufgabe einen eigenen Roboter zu erstellen. Ein Beispiel für eine Anwendung der Teilchen sei eine Tragfläche für Flugzeuge, die ihre Form verändern kann, was schon lange ein Ziel in der Luftfahrt gewesen sei.

Gershenfeld zufolge ist es möglich, aus den Teilen auch eine funktionstüchtige Hand oder einen Fuss zusammenzubauen. Ausserdem wären sie in der Lage, ihre Form an ihre Umgebung anzupassen, um sich etwa durch enge Räume zu bewegen. Das Forscherteam plant, ein standardisiertes Set an Teilen zu erstellen, aus denen sich alle möglichen Roboter zusammensetzen können. Es wird auch auch an Teilen in verschiedenen Grössen gearbeitet. "So ist es möglich, mit Teilchen im Ausmass von Nanometern winzige Roboter zu erstellen sowie Mega-Roboter aus Komponenten im Ausmass von Metern", meint Gershenfeld.



Der Online-Stellenmarkt für ICT Professionals