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Die App "Zeebly's Social Me" dokumentiert für den Nutzer sein Leben auf Facebook. Zeebly erstellt allerlei Statistiken über die Social-Media-Aktivitäten und bekundet auf witzige Weise unter anderem, wieviele Wörter er oder sie auf Facebook bereits geschrieben hat oder wieviele Status-Änderungen die Person seit der Aktivierung des Accounts vorgenommen hat.

Mithilfe der gesamten Posts ist die App sogar imstande, Persönlichkeitsmerkmale des Nutzers zu identifizieren und ihm interessante Sachen mitzuteilen, die ihm möglicherweise vorher selbst nicht bekannt waren. Bei geringer Facebook-Aktivität meldet die App, dass sie keine interessanten Schlussfolgerungen über die jeweilige Person ziehen kann.

Datenschutz nicht kontrollierbar

Bei dieser Software stellt sich die Frage, ob sie lediglich ein amüsantes Produkt ist, die mit ihrem Witz die Verwender unterhalten und ihnen ein Tool zur Selbsterkenntnis bieten möchte oder eine reine Marketing-Strategie, um die Facebook-Nutzer noch mehr an die Plattform zu binden, um deren Daten sammeln und weiterreichen zu können. "Die App bietet bestimmt einen gewissen persönlichen Unterhaltungs- oder Lerneffekt", erklärt der Unternehmensberater Bernd Höhne. "Man kann die Auswirkungen einer solchen App jedoch nicht genau einschätzen. Die Nutzer sind häufig naiv und sehen über mögliche Gefahren im Internet hinweg", führt der Spezialist aus. Zeebly betont vor der Anmeldung für die App, dass die gesammelten Daten nicht weitergegeben werden. "Diese Aussage würde ich als Nutzer nicht glauben. Das Internet ist unsicher. Es hängen so viele Service-Provider damit zusammen, dass man die Weitergabe der Daten gar nicht mehr kontrollieren kann", so der Experte.

Werbung nur scheinbar intelligent

Es ist vorstellbar, dass die persönlichen Daten zu Marketingzwecken genutzt werden, um somit auch individuelle Werbung generieren zu können. "Ich habe einmal für einen Freund nach einer Werkzeugkiste im Internet gesucht. Seitdem erhalte ich permanent Werbung über Werkzeugkisten. Dabei ist ungewiss, wann dieser Spuk endet", so Höhne. Werbung sollte jedoch inspirierend sein und Rezipienten zum Kauf motivieren. "Durch die Datenbasis im Internet werden Interessen häufig eingegrenzt und die Motivation schwindet, was ein leidiger Nebeneffekt ist", so Höhne. Die vermeintlich intelligente Werbung ist laut dem Fachmann gar nicht so intelligent.



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