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Der grösste Online-Modehändler Europas, Zalando, plant ein eigenes Kundenbindungsprogramm, um der zunehmenden Konkurrenz von Amazon die Stirn bieten zu können. Wie beim Modell "Prime" des weltgrössten Online-Einzelhändlers Amazon sollen Kunden gegen einen festen Monatsbeitrag von bestimmten Privilegien profitieren, heisst es in einem Bericht der "Welt" am Montag.

Das Programm, das sich "Zalando Zet" nennt, umfasst unter anderem auch einen früheren Zugang zu Verkaufsaktionen oder Lieferungen noch am Tag der Bestellung. Kosten soll es 19 Euro pro Jahr. "Zalando Zet ist die Weiterentwicklung unserer Strategie, keine Reaktion auf Amazon", erklärte Zet-Chefin Lisa Schöner gegenüber der "Welt". "Unsere Stärke ist die Fokussierung auf Fashion." In Deutschland sei zunächst die Einführung in Berlin, Leipzig, Hannover und Frankfurt geplant. Danach sollen weitere Regionen folgen. Zalando, das auch in der Schweiz operativ tätig ist, zählt etwa 20 Millionen aktive Kunden. Amazon stellte im Juni sein Modeangebot "Prime Wardrobe" vor. Dabei bekommen Kunden Bekleidung zum Anprobieren zugesandt, und sie müssen nur diejenigen Stücke bezahlen, die sie behalten wollen.

Zalando hat seinen Umsatz im zweiten Quartal nicht so stark wie erwartet gesteigert. Die Einnahmen kletterten laut einer vorläufigen Bilanz von April bis Juni zwischen 19 und 21 Prozent auf 1,09 bis 1,11 Mrd. Euro. Analysten hatten hier gut 22 Prozent erwartet. "Damit wachsen wir weiterhin deutlich schneller als der Onlinemarkt", betont Zalandos Co-Vorstandschef Rubin Ritter. Für das Gesamtjahr strebt Zalando weiter ein Plus zwischen 20 und 25 Prozent an. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag zwischen 80 und 86 Mio. Euro, was einer Marge von 7,3 bis 7,8 Prozent entspricht.