Symbolbild: Pixabay/Genesys 3D

Im letzten Jahr ist die Anzahl von Cyberangriffen auf deutsche Unternehmen erneut nach oben geklettert. Dies belegt eine aktuelle Untersuchung des britischen Versicherers Hiscox, der in München eine Tochtergesellschaft hat. Gemäss dieser Studie wurden 2022 insgesamt 58 Prozent der deutschen Firmen ein- oder mehrmals von Hackern angegriffen. Dies entspricht gegenüber dem Jahr davor einer Zunahme von 12 Prozentpunkten.

Der Hiscox-Untersuchung zufolge wird die deutsche Wirtschaft im Vergleich mit anderen Ländern relativ häufig Zielscheibe von Hackern. Im jährlichen Vergleich von acht Ländern meldeten gemäß dem Hiscox-Report 53 Prozent der befragten Firmen Cyberattacken. Mehr Hackerangriffe auf Unternehmen als in Deutschland gab es demnach in Irland.

Dem Versicherer zufolge ist es auffällig, dass Cyberkriminelle mittlerweile vermehrt kleine Mittelständler attackieren. In allen acht Ländern belief sich der Anteil der angegriffenen Firmen mit weniger als zehn Mitarbeitern demnach im vergangenen Jahr auf 36 Prozent, im Vergleich zu 2021 ein Anstieg um die Hälfte. Den durchschnittlichen finanziellen Schaden einer erfolgreichen Cyberattacke bezifferte Hiscox auf gut 16'000 Dollar, etwas weniger als in den Vorjahren. Deutschland liegt dabei in etwa im Schnitt der acht Länder.

Die häufigste Angriffsmethode in Deutschland ist bei erfolgreichen Attacken laut Studie die kompromittierte Geschäfts-E-Mail. Im englischen Sprachraum auch bekannt als "Fake President Fraud", geben sich Hacker dabei mit Hilfe gestohlener Mail-Adressen als Führungskräfte aus und weisen Zahlungen auf das eigene Konto an. Diese Art von Attacke ist offensichtlich in vielen Fällen erfolgreich: In Deutschland erlitten demnach 43 Prozent der Unternehmen finanzielle Schäden, weil Zahlungen auf Hackerkonten umgeleitet wurden.

Der "Cyber Readiness Report" von Hiscox basiert auf einer Umfrage unter 5005 Führungskräften, IT-Managern und Fachleuten in Belgien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Grossbritannien, Irland und den USA. In Deutschland waren es 963 Befragte. Verfasst wird die Analyse im Auftrag des Versicherers von Fachleuten des US-Beratungsunternehmens Forrester Consulting.



Der Online-Stellenmarkt für ICT Professionals