Der chinesische Smartphonehersteller Xiaomi, einer der grössten Produzenten weltweit, will bei seinem geplanten Börsengang in Hongkong zugleich auch Aktien auf dem chinesischen Festland ausgeben. Xiaomi kündigte den Verkauf von Aktien nicht nur in der Sonderverwaltungszone, sondern auch an der Börse von Shanghai an. Der Konzern will dabei offenbar als erster ein entsprechendes Angebot der chinesischen Regierung nutzen.

Die chinesische Wertpapieraufsicht hatte in der vergangenen Woche erst die Regeln veröffentlicht, unter denen bereits im Ausland notierte einheimische Unternehmen auch daheim Aktien verkaufen können. Wann das Programm startet, ist aber noch unklar. Es ist die Reaktion auf die Börsengänge der Konzerne Alibaba und Baidu, die beide die New Yorker Wall Street wählten. Die chinesische Regierung möchte den eigenen, schwankungsanfälligen Markt damit stärken und auch chinesischen Anlegern die Beteiligung an den grossen Technologiekonzernen ermöglichen. Alibaba und Tencent, in Hongkong notiert, haben bereits Interesse geäussert.

Bis jetzt müssen Unternehmen, die in China an die Börse gehen wollen, mindestens drei Jahre lang Gewinn gemacht haben. Doch diese Regel könnte gelockert werden, um Technologie-Start-ups den Börsengang zu ermöglichen. In China gibt es mehr Start-ups, die mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet werden – sogenannte Einhörner – als in jedem anderen Land. Dazu gehören etwa der Bezahldienst Ant Financial, der Fahrdienstvermittler Didi Chuxing oder die Dienstleistungsplattform Meituan-Dianping.



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