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In einem Blog-Eintrag mit dem Titel "Hardware-Beschleunigung für alles: Windows 8 Grafik" erklärt Rob Copeland von Microsofts Grafik-Team die Verbesserungen an der neuesten Version des Betriebssystems aus Redmond.

Der vom Vorgänger bekannte ubiquitären Einsatz von DirectX, das in Windows 8 erneut sowohl bei 3-D Aufgaben als auch bei Standard-Desktop-Anwendungen wie Browsern oder Mailprogrammen für hardwarebeschleunigte Grafik sorgt, wurde ausgebaut. Dadurch ergibt sich in verschiedenen Bereichen eine enorme Leistungssteigerung gegenüber Windows 7, etwa beim Rendern von Text, Bildern oder geometrischen Konstrukten. Auch der Stromverbrauch konnte gesenkt werden.

"Für den Anwender sind die Änderungen derzeit nicht erkennbar. Bei bestehender Hardware sind diese Aspekte nur graue Theorie. Ob es bei neuen Geräten zu Optimierungen mit den Treiberherstellern kommt, bleibt aber abzuwarten. Auf meinem Test-Tablet muss die GPU unter Windows 8 derzeit ziemlich hart arbeiten", sagt Windows-Blogger Günter Born.

Windows 7 als Grundlage

Schon in Windows 7 hat Microsoft damit begonnen, DirectX auch für 2D-Grafik zu verwenden. "Durch diese Änderungen wurde DirectX zur hardwarebeschleunigten Grafik-Plattform für alle Arten von Anwendungen", heisst es in dem Blog-Eintrag. In Windows 8 wird dieser Ansatz weiter ausgebaut. Als Messlatte für die Verwendung von DirectX zur Darstellung von Programmen hat Microsoft den Internet Explorer 9 verwendet. "Internet Explorer 9, Windows Live Mail und Live Messenger sind exzellente Beispiele dafür, was für andere Anwendungen möglich ist", schreibt Copeland.

Microsoft hat sich für Windows 8 vorgenommen, beim Rendern von Text Fortschritte zu machen. Das ist laut ersten Benchmarks auch gelungen. Die Framerate bei der Darstellung von Text wurde deutlich erhöht, im Falle von Überschriften gar um 336 Prozent. Auch die Darstellung zweidimensionaler geometrischer Konstrukte, die für Tabellen, Diagramme und die gesamte Bildschirmdarstellung wichtig sind, erfährt einen Leistungsschub. Die Fortschritte beim Rendern erhöhen die Framerate bei Rechtrecken um bis zu 438 Prozent, bei geraden Linien sind es immerhin noch 184 Prozent Zuwachs.

Stromsparmodus

Im Umgang mit Bildern gibt es nicht bloss beim Rendern Fortschritte. Bei der Darstellung von Bildern im ".svg-Format" sind Framerate-Gewinne von bis zu 523 Prozent zu verzeichnen. Auch die Dekodierung von Bildern läuft in Windows 8 um einiges schneller als noch beim Vorgänger.

Die Verbesserungen werden für den Anwender mit blossem Auge kaum zu beurteilen sein. Jedoch haben die Verbesserungen der DirectX-Implementierung durchaus greifbare Vorteile. Bei Anwendungen, die nicht den ganzen Bildschirm für jeden Frame neu zeichnen müssen, kann DirectX jetzt besser damit umgehen, lediglich Teile zu erneuern. Das betrifft etwa Webseiten mit Video, bei denen das Video mit jedem Frame erneuert werden muss, der Text aber gleich bleibt. "Wir haben die Anzahl der Schreibvorgänge in den Arbeitsspeicher minimiert, der Strombedarf sinkt und die Batterien werden geschont", heisst es im Blog.