thumb

Schweizer Informatik- und Mediamatik-Lernende im ersten Lehrjahr sind mit ihrem Berufswahlentscheid sehr zufrieden. Dies geht aus einer repräsentativen Befragung von 965 ICT-Lernenden, welche 2016 ihre Lehre begonnen haben, hervor. 95 Prozent der Informatik-Lernenden würden demnach eine Lehre im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) auch ihren Freunden weiterempfehlen. Jede/r zweite ICT-Lernende/r macht mit der Lehre gleichzeitig die Berufsmaturität, was im Vergleich über alle Berufe dreieinhalb Mal mehr sind.

Die ICT-Lernenden sind gemäss der Studie, die von ICT-Berufsbildung Schweiz in Auftrag gegeben wurde, in allen Branchen anzutreffen. Neben IT-Dienstleistern, die die meisten ICT-Lernenden ausbilden (35 Prozent), sind Lernende unter anderem in Bildungsinstitutionen (10 Prozent), in Finanz-und Versicherungsunternehmen (8 Prozent), in Grosshandelsunternehmen (8 Prozent) und bei Telekommunikationsanbietern (7 Prozent) angestellt. Die Umfrage zeigt, dass IT-Dienstleister vorwiegend Applikationsentwickler/innen und Systemtechniker/innen ausbilden, während Telekommunikationsanbieter den Ausbildungsfokus vor allem auf Mediamatiker/innen legen.

Die Aussicht auf eine sichere Arbeitsstelle, gute Karriere- und Weiterbildungsoptionen sowie eine spannende Tätigkeit sind gemäss der Studie die Hauptgründe für die Wahl einer ICT-Lehre. Auch die Möglichkeit, kreativ und in Projektteams zur arbeiten, spielt demnach bei der Berufswahl der Befragten eine grosse Rolle. Hingegen sind Kriterien wie flache Hierarchien, der Lohn und hohe Verantwortung tragen zu können weniger auschlaggebend. Weitere Faktoren, die den Berufswahlentscheid beeinflussen, sind neben der Familie das Internet, sowie Freunde und Bekannte. Die Zukunftssicherheit der ICT und das persönliche Interesse daran waren die beiden ausschlaggebenden Gründe für die Wahl. Bezüglich Image beschreiben die Informatik-Lernenden ihren Beruf als modern, technisch und kreativ. Die Mediamatiker/-innen heben zusätzlich das Kommunikative hervor.

Im Vergleich zur durchschnittlichen Berufsmaturitätsquote von 14 Prozent über alle Berufe, schliessen ICT-Lernende mit einer Quote von 50 Prozent dreieinhalbmal häufiger die Lehre mit der Berufsmaturität ab. Die hohe Berufsmaturitätsquote in der Informatik und Mediamatik führt zu entsprechend grossen Studierendenzahlen an den Fachhochschulen. Die Berufslehren in der ICT sind die wichtigste Basis für die Sicherstellung des inländischen Fachkräftebedarfs.

Zur Lehrbeginnerbefragung 2016:
In der gesamten Schweiz haben im August 2016 rund 2'500 Jugendliche eine Lehre in der Informatik und Mediamatik begonnen. Für die Befragung wurden 965 gültige Fragebogen (Rücklaufquote: 39 Prozent) aus der deutschen und der französischen Schweiz ausgewertet. Die Befragung fand zwei Monate nach Lehrbeginn im August 2016 (Erhebungszeitraum: September 2016 und Oktober 2016) statt.

Die Informatiklehre in der Schweiz wird in einer der drei Fachrichtungen Applikationsentwicklung, Systemtechnik und Betriebsinformatik absolviert und dauert 4 Jahre. Die Mediamatik-Ausbildung dauert ebenfalls 4 Jahre. 2 Jahre dauert die Lehre zum Informatikpraktiker/in. Maturanden können die Informatik- oder Mediamatiklehre als verkürzte Lehre "Way-up" absolvieren.

Die Lehrbeginnerbefragung 2016 wurde vom Institut für Wirtschaftsstudien Basel (IWSB) durchgeführt und von ICT-Berufsbildung Schweiz in Auftrag gegeben.