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Der Anteil jugendlicher Smartphone-Besitzer stieg in der Schweiz in nur zwei Jahren von 54 Prozent auf 90 Prozent, der Instant Messaging Service Whatsapp hat das SMS als beliebtesten Kommunikationskanal abgelöst und entgegen der gängigen Meinung, dass Jugendliche Facebook den Rücken kehren, ist das soziale Netzwerk auch dieses Jahr weiter auf dem Vormarsch.

Dies geht aus einer alljährlich durchgeführten Studie hervor, im Rahmen derer die auf Jugend- und Studentenmarketing spezialisierte Agentur Jim & Jim in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Demoscope die Mediennutzung Deutschschweizer Jugendlicher und Studierender mit Fokus Mobile Communication untersuchte. Über 1500 junge Leute zwischen 14 und 25 Jahren wurden befragt.

Jugendliche und Studierende sehen sich demnach tagtäglich einem schier unendlichen Medienangebot und einer entsprechenden Flut an Werbebotschaften ausgesetzt. Während Unternehmen um deren Aufmerksamkeit buhlen, streiten sich Verlage, Medienhäuser und Fernsehsender um die lukrativen Werbebudgets. Doch welche Medien konsumieren Schweizer Jugendliche wirklich und wo erreicht man sie am besten? Jugendliche sind mobil und müssen unterwegs erreicht werden. So wird das Smartphone immer mehr zur Schaltzentrale des jugendlichen Lebens. Nachfolgend die wichtigsten Ergebnisse der Studie.

- Seit 2011 stieg der Anteil jugendlicher Smartphone-Besitzer in der Schweiz von 54 Prozent auf 90 Prozent. 55 Prozent davon nutzen das Betriebssystem iOS, während lediglich 39 Prozent auf Android setzen. Der Anteil an Windows- (3 Prozent) oder Blackberry-Nutzern (1 Prozent) ist verschwindend klein (1 Prozent machte keine Angaben).

- Das Smartphone ist mit 45 Prozent das am häufigsten genutzte Gerät für den Informationsbezug im Internet, gefolgt vom Laptop (35 Prozent), dem Desktop (16 Prozent) und dem Tablet (4 Prozent). Mit zunehmendem Alter gewinnt der Laptop aber an Bedeutung und hat bei den über 20-Jährigen und den Studierenden einen klar grösseren Nutzerkreis als das Smartphone. Gleichzeitig wird der stationäre Computer fast nur noch von Männern genutzt. Der Frauenanteil bei den Desktop-Nutzern ist verschwindend klein.

- Whatsapp (60 Prozent) und Facebook (13 Prozent) sind die beiden meistgenutzten Apps. Danach folgen die Apps von 20 Minuten und der SBB mit je 3 Prozent der Stimmen. Für viele weibliche Teenager ist Instagram die favorisierte App. Bemerkenswert dabei: Der Instant Messaging Service Whatsapp hat das SMS als beliebtesten Kommunikationskanal abgelöst.

- 40 Prozent der Jugendlichen – überwiegend Männer – verfügen zwar über eine App zur QR-Code-Erkennung, davon sind aber nur knapp ein Viertel regelmässige Nutzer.

Facebook bei Jugendlichen trotz Skepsis auf dem Vormarsch

- Die von Schweizer Jugendlichen am häufigsten besuchte Webseite ist Facebook (30 Prozent) gefolgt von Youtube (25 Prozent) und Google (9 Prozent). Das Erstaunliche dabei: entgegen der gängigen Meinung, dass vor allem Jugendliche Facebook den Rücken kehren, hat das soziale Netzwerk im Vergleich zum letzten Jahr sogar an Boden gut gemacht.

- Trotz der stärkeren Frequentierung steigt die Skepsis gegenüber Facebook: 74 Prozent der Befragten haben bereits mit dem Gedanken gespielt, sich von Facebook abzumelden. Als Gründe nannten die meisten, dass sie zu oft abgelenkt werden, sie keine Lust mehr haben, alles offen zu teilen und den hohen Abhängigkeitsgrad. Mit zunehmendem Alter gewinnt zudem das Argument der Belanglosigkeit der Inhalte stark an Bedeutung.

Mobile-Werbung wird von Jugendlichen umgangen – aber nicht um jeden Preis

- Die grosse Mehrheit der befragten Jugendlichen empfindet Werbung auf dem Smartphone als störend. Bei SMS-Werbung ist die Ablehnung am grössten (70 Prozent), gefolgt von Werbung über Apps (63 Prozent) und E-Mail-Werbung (49 Prozent). Trotzdem sind 70 Prozent der Befragten nicht bereit, für die Werbefreiheit auf Smartphones zu bezahlen.

- Werbung auf Plakaten wird von den Jugendlichen am ehesten als positiv empfunden. Nebst den Plakaten sind dies auch Inserate in Printmedien und POS-Werbung. Im Mittelfeld liegen TV- und Kino-Werbung. Newsletter werden von gut einem Drittel der Jugendlichen regelmässig gelesen, wobei diese bei Männern und Nicht-Studierenden beliebter sind als bei Frauen und Studierenden.

Dialog mit Brands über Social Media ist bei Jugendlichen zweitrangig

- Rund 70 Prozent der Befragten sind auf mindestens einer Social-Media-Plattform Fan eines bestimmten Brands. Rund 80 Prozent davon begründen dies mit dem Interesse an laufenden Informationen zum entsprechenden Brand. Rund 40 Prozent wollen damit zeigen, dass sie diesen Brand mögen und ebenso viele fühlen sich mit dem Brand mindestens ein wenig näher verbunden. Nur die wenigsten Befragten sind Fan, weil man etwas gewinnen kann (21 Prozent), um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen (8 Prozent) oder mit dem Brand in Kontakt zu treten (7 Prozent).