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In der Schweiz wurden im vergangenen Jahr rund 2.700 Schweizer Webseiten von Malware gesäubert. Das ist ein leichter Rückgang gegenüber 2012, wie Switch in einem Communiqué mitteilt. Man könne aber keine Entwarnung geben, heisst es: Für Internetnutzer bleibe Malware eine Gefahr und bringe 2014 neue Herausforderungen.

Dem Communiqué zufolge wurden weltweit im Jahr 2013 fast 10 Millionen neue Arten von Malware entdeckt. Als Malware werden Viren, Spionagesoftware, Würmer oder Trojaner bezeichnet. Mittels gestohlener oder entschlüsselten Passwörtern verschaffen sich Hacker Zugang zu einer Webseite. Bereits das Aufrufen einer verseuchten Seite kann die Installation von schädlicher Software auslösen. Gemäss dem Bericht "Gefahren-Landschaft 2013" der Europäischen Agentur für Netzwerk und Informationssicherheit Enisa stehen diese sogenannten Drive-by-Infections an oberster Stelle der Cyber-Gefahren.

Noch nie wurden so viele neue Arten von Malware verbreitet, warnt Switch. Es entstehen demnach immer raffiniertere Praktiken zur Infizierung von Webseiten. Schad-Software reagiert meist innerhalb von Stunden auf neue Sicherheitslücken und verschafft sich Zugang zu Dokumenten, protokolliert Tastaturanschläge oder kopiert Passwörter. Diese werden an die Server von Cyberkriminellen gesendet. Weil die Schadcodes auf den Webseiten immer besser versteckt werde, werde eine Säuberung immer schwieriger und das Geschäftsmodell Malware lukrativer, streicht Switch im Communiqué hervor.

Stellt Switch schadhafte Software fest, informiert sie den Halter der Domain. Dieser kann innerhalb von 24 Stunden den schadhaften Code entfernen. Kommt er der Aufforderung nicht nach, wird die Webseite sicherheitshalber gesperrt. 2013 wurden den Angaben gemäss in knapp 2100 Fällen die Schadcodes sofort beseitigt. 35 Domains seien gelöscht worden, nachdem sich die Betreiber nicht gemeldet hätten und in einem Fall seien die Behörden informiert worden. Seit der Prozesseinführung im Jahr 2010 stellte Switch in insgesamt 7469 Fällen schädliche Software fest. Mit der Säuberung von verseuchten Webseiten will Switch für Sicherheit und Stabilität des Internets in der Schweiz sorgen.

Wie Switch via Communiqué weiter wissen lässt, bestehe eine gute Zusammenarbeit mit den Schweizer Hostern. Daher könne man aktiv gegen infizierte Server vorgehen. "Auch die internationalen Strafverfolgungsbehörden sind aktiv und gehen gegen Hintermänner vor, wie die Verhaftung des Autors der bekannten Malware 'Blackhole Exploit Kit' letztes Jahr zeigt,", bestätigt Michael Hausding von der Sicherheitsabteilung von Switch

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Security-Grafik: Switch