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Wie die vietnamesische Bank Tien Phong Bank (TPBank) jetzt mitteilte, ist auch sie Ziel eines Hackerangriffs geworden. Der Vorfall sei Ende 2015 geschehen, und der Bank sei es gelungen, die Cyberattacke abzuwehren, wie sie der Nachrichtenagentur Reuters schriftlich bestätigte.

Das internationale Zahlungsverkehrssystem Swift habe das Institut informiert, dass bei einem Swift-Vermittler im Ausland ein Schadprogramm installiert worden sein könnte. Ziel der Hacker sei eine Transaktion von umgerechnet mehr als einer Million Euro gewesen. Weder Swift - ein Dreh- und Angelpunkt des internationalen Finanzsystems - noch Kunden sei ein Schaden entstanden, erklärte die Bank gegenüber Reuters. Mittlerweile setze das Institut ein neues System ein, mit dem direkt eine Swift-Verbindung aufgebaut werden könne und das damit sicherer sei. Die in Hanoi ansässige Bank gilt als eines der modernsten Geldhäuser in Vietnam.

Im Februar dieses Jahres hatten Cyberdiebe für internationale Schlagzeilen gesorgt, die es durch eine Attacke auf Bangladeschs Notenbank auf rund eine Milliarde Dollar abgesehen hatten. Letztlich erbeuteten sie "lediglich" 81 Millionen Dollar, weil wegen eines Tippfehlers in einer Überweisung die Transaktion gestoppt wurde. Ein weiterer Hackerangriff habe eine Geschäftsbank ins Visier genommen, teilte Swift Ende vergangener Woche mit, ohne das Institut zu nennen. Die auf Cyberschutz spezialisierte Firma BAE Systems sprach von einem Angriff auf ein vietnamesisches Geldhaus. Ob es sich um die TPBank handelt, blieb offen.

SWIFT (Society of Worldwide Interbank Financial Telecommunication) mit Sitz in Brüssel ist eine internationale Kooperative von 3.000 Instituten. Das Netzwerk soll dafür sorgen, dass Zahlungsvorgänge sicher und reibungslos über die Bühne gehen. Es wird von rund 11.000 Instituten weltweit genutzt.



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