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Die Videokommunikation in Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren nur schwerfällig entfaltet. Laut einer Erhebung des deutschen Branchenverbandes Bitkom nutzen zwar gut vier Fünftel (81 Prozent) der Bildtelefonierer die Angebote überwiegend zu privaten Zwecken, beruflich kommt diese Lösung jedoch nur für jeden Zehnten in Frage.

Die restlichen neun Prozent setzen die Videokommunikation gleichermassen beruflich wie privat ein. Fast jeder Dritte setzt dabei auf Angebote von Skype, Facebook, Google, Apple und Co. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung sind das 17 Mio. Bürger allein in Deutschland.

In der Altersgruppe von 14 bis 29 Jahren telefonieren schon 40 Prozent der Internet-Nutzer mit Ton und Bild. Bei den Senioren ab 60 Jahren sind es 21 Prozent. Entsprechend steigt der Druck in Unternehmen, sich von Aversionen gegenüber Video-Chats und Systemen für Bildtelefonie zu lösen. Vielen Firmenchefs schwirren noch die negativen Erfahrungen mit überteuerten und schwerfälligen Video-Konferenzräumen im Kopf herum. "Die private Nutzung der Videokommunikation befeuert das Thema auch in der Unternehmenswelt. Der Markt ist reif", bestätigt Mark Egert, COO vom Stuttgarter Start-up Dozeo.

Trotz aller Euphorie: Barrieren müssen noch überwunden werden, um einen Durchbruch für die Technologie in der Unternehmenswelt zu gewährleisten. Laut Egert denken noch immer Führungskräfte vor allem aus dem Mittelstand, dass Videokonferenzen und Video-Chats aufwendig und teuer sind. Man könne doch auch ganz normal telefonieren, so das Argument. "Weit mehr als 50 Prozent unserer Kommunikation läuft über Gestik und Mimik ab. Im Business geht es nicht nur um Technik und Abläufe, es geht vor allem um Menschen, es geht um Interaktion", unterstreicht Branchenkenner Egert.

Auch die Kommunikation mit Kunden kann auf eine neue Qualitätsstufe gehoben werden. Statt skriptgesteuerte Fliessband-Gespräche mit Hotline-Mitarbeitern zu führen, kann man im Video-Chat viel besser auf Probleme mit Technik und Fragen zu Diensten eingehen. Laut Egert Vieles kann der Kunde am Telefon gar nicht ausdrücken. Viel besser ist es, wenn er es in Wort und Bild zeigen kann. Gleiches gelte für Service-Mitarbeiter. "Videokommunikation ermöglicht im E-Commerce die persönliche Begegnung, die es sonst nur im Ladengeschäft gibt." So könne recht einfach auf die Firmen-Website ein Live-Chat eingebunden werden.

Der Kunde könne sofort den Chat aktivieren und seine Fragen mit dem Operator besprechen. Abwehren lässt sich die Videokommunikation durch den Einsatz von privaten Smartphones und Tablets am Arbeitsplatz nicht mehr - was mittlerweile auch fast jede IT-Führungskraft begriffen hat, wie eine CIO-Umfrage von Harvey Nash belegt. Um den Mittelstand die Technik schmackhaft zu machen, ist die Einfachheit der Systeme das entscheidende Kriterium, bestätigt Produktmanager Johannes Nowak vom ITK-Spezialisten Aastra und verweist auf Blustar.

"Es lässt sich nach dem ,Plug and Play'-Prinzip schnell installieren, ist einfach und intuitiv bedienbar. Die Teilnehmer müssen weder einen virtuellen Videoraum buchen noch müssen sie sich einwählen. Man hat den Zugriff auf Adressbücher, eigene Favoriten und auf Daten des Kommunikationsservers." Wichtig sei auch die Nutzungsmöglichkeit im mobilen Umfeld. Die Videokommunikation müsse auf allen Geräten laufen. Am stationären PC, auf Smartphones und Tablets.



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