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Vom Verschlüsselungstrojaner "Wanna Cry" sollen gemäss Europol über 230'000 Opfer in 150 Staaten betroffen gewesen sein. Darunter Unternehmen wie etwa die Deutsche Bahn, die spanische Telekommunikationsfirma Telefonica und zahlreiche Spitäler in Grossbritannien. In der Schweiz war lediglich eine kleine Anzahl von Privatpersonen und KMUs betroffen. Dies geht aus dem heute veröffentlichten 25. Halbjahresbericht der Melde- und Analysestelle Informationssicherung (Melani) hervor, der sich mit den wichtigsten Cyber-Vorfällen der ersten Jahreshälfte 2017 im In- und Ausland befasst.

Im Schwerpunkthema befasst sich der Halbjahresbericht unter anderem mit den Herausforderungen, die sich beim Aktualisieren von Systemen angesichts von "Wann Cry" und "Notpetya" ergeben, und zeigt auf, was bei der Datensicherung zu beachten ist.

Im ersten Halbjahr 2017 gab es gemäss dem Melani-Report auch eine deutliche Zunahme von E-Mails zur Verteilung schadhafter Software, die angeblich von Bundesstellen oder von namhaften Unternehmen verschickt wurden. So stellte eine scheinbar von der Eidgenössischen Steuerverwaltung (ESTV) stammende Mail Steuerrückerstattungen in Aussicht. In einem anderen Fall wurden Vorladungen zu Gerichtsverhandlungen versendet, die vermeintlich von einer Kantonspolizei stammten. Unternehmen wie DHL, die Post oder Swisscom werden regelmässig missbraucht, um eine hohe Seriosität der Mails vorzutäuschen.

Immer häufiger entladen sich politische Spannungen digital. Wo früher Häuserwände mit Graffitis besprüht wurden, verunstalten heute Hacktivisten Webseiten. So führten die Diskussionen in der Schweiz um den türkischen Präsidenten Erdogan zur Verunstaltung ("Defacement") zahlreicher Schweizer Websites.