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Die Idee von Google seinerzeit war genial: Man schafft ein eigenes Betriebssystem für Smartphones und später auch andere Endgeräte wie Tablets, stellt es der Entwicklergemeinde zur Verfügung, die das System frei nutzen und verändern darf. Das sorgt für eine hohe Attraktivität bei Entwicklern und Herstellern von Hardware, die somit möglichst viele Android-Geräte in Umlauf bringen.

Der Plan von Google geht noch immer auf. Hinzu kommt, dass Android auf den Geräten idealerweise mit Google-Produkten wie zum Beispiel Google Mail oder dem Playstore, in dem Apps für Android-Geräte herunter geladen werden können, verknüpft wird. Damit sichert sich Google zum einen die Masse an Nutzern und zum anderen die Möglichkeit, dass diese möglichst viele Google-Produkte nutzen. Das ist das Geniale an der ursprünglichen Idee.

Doch diese Idee weicht immer weiter auf. Zum Beispiel basiert der E-Book-Reader Kindle von Amazon auf dem Betriebssystem Android. Verknüpfungen zu Google-Angeboten gibt es beim Kindle jedoch nicht. Stattdessen ist er mit Amazon-Produkten und -Angeboten verknüpft. Zudem werden nach Angaben der Marktbeobachter von Enders Analysis 30 Prozent aller Android-Geräte mittlerweile in China verkauft. Eine Verknüpfung zu Google-Angeboten sucht man auf diesen Geräten ebenfalls vergebens.

Samsung etabliert sich immer mehr zum grössten Smarthone-Hersteller, der auf Android-Geräte setzt. Rund 30 Prozent aller Android-Smartphones werden von den Südkoreanern ausgeliefert. Als Samsung jüngst das Smartphone Galaxy S4 vorstellte, wurde Android genau einmal erwähnt. Hinzu kommt eine weitere Entwicklung, Samsung arbeitet mit Hochdruck am eigenen Betriebssystem Ticen. Man kann diese Entwicklung dahingehend deuten, dass sich Samsung wie auch schon Amazon.com zunehmend von Google emanzipiert. So könnte es dann tatsächlich geschehen, dass Google den Einfluss auf sein eigenes System zunehmend verliert.



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