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Intelligente Stromzähler könnten dabei helfen, mit der Ressource Energie sparsamer umzugehen. Die notwendigen Investitionen sind allerdings hoch. Die UPC-Cablecom hat jetzt mit der Elektrizitätsversorgung Altendorf ein Pilotprojekt beendet, das zeigt, dass auch bestehende Infrastruktur genutzt werden kann.

"Wie gross das Einsparpotenzial durch Smart-Metering tatsächlich ist, ist momentan schwierig abzuschätzen. Vier bis fünf Prozent sollten im Durchschnitt möglich sein, in einzelnen Studien wurde ein Potenzial von bis zu 15 Prozent ermittelt", sagt Rolf Kistler vom iHomeLab der Hochschule Luzern. Beim Smart-Metering werden Daten über die aktuell verbrauchte Strommenge direkt an den Energieversorger gesendet. Das ermöglicht den Verbrauchern einen effizienteren Umgang mit Strom. Auch die Energieversorger können ihre Netze so besser nutzen. In den USA und Teilen Europas werden intelligente Stromableser schon flächendeckend eingesetzt. In der Schweiz gibt es bislang nur Pilotprojekte. Einen einheitlichen Ansatz gibt es noch nicht. "Ich glaube, dass Smart-Metering sich mittelfristig durchsetzen wird", sagt Kistler.

Um das zu erreichen, müssen Anreize geschaffen werden. "Energie ist in der Schweiz noch relativ billig. Geld ist also kein besonders guter Motivator. Andere Anreize, wie etwa die Möglichkeit auf Atomkraftwerke zu verzichten und alternative Energien besser einzubinden, sind besser. Ausserdem muss den Endverbrauchern auf einfache und verständliche Art aufgezeigt werden können, wo sie genau wie viel Energie verbrauchen und wie sie sich verbessern können. Vielleicht müssen sich auch die öffentliche Hand und der Gesetzgeber noch stärker für das Thema einsetzen", so Kistler. Neue Tarifmodelle können die Einführung ebenfalls beschleunigen. Das Pilotprojekt, das jetzt zu Ende gegangen ist, beweist, dass die Datenübertragung durch die Smart-Meter auch über bestehende Fernsehkabel-Netze funktioniert. Die Stromversorger könnten sich so die Errichtung eigener Netze ersparen. Die Kabelgesellschaften haben auch ein Interesse an einer solchen Lösung, da sich hier eine zusätzliche Einnahmequelle auftut.

Gläserne Kunden

Mit einer gesicherten Datenübertragung auf einer eigens reservierten Leitung könnte man mit dieser Technik auch die Bedenken von Datenschützern weitgehend zerstreuen. Die Sicherheit der Kundendaten ist laut dem Experten ein technisch lösbares Problem. "Es muss getestet werden, welche Daten das Haus überhaupt verlassen müssen. Mit Verschlüsselung und Anonymisierung kann die Sicherheit zusätzlich erhöht werden", erklärt Kistler.