SAP baut die Organisation um (Bild: SAP)

Beim deutschen ERP- und Cloud-Riese kommt es zu einem grösseren Umbau in der Teppich-Etage. Als erstens sollen die beiden Vorstandsmitglieder Stefan Ries und Michael Kleinemeier aus dem Unternehmen ausscheiden. Ries, dessen Vertrag im April 2018 bis Ende März 2024 verlängert wurde, verlasse den Walldorfer Konzern "einvernehmlich" per Ende Mai, Kleinemeier geht demnach ebenfalls "einvernehmlich" bereits im April.

"Um glaubhaft als One SAP auftreten zu können, haben wir die Leistungsfähigkeit unserer Organisation weiter gestärkt und Funktionen bereichsübergreifend zusammengeführt. Wir sind überzeugt, dass wir so den Erfolg unserer Kunden wie auch den der SAP nachhaltig sicherstellen," kommentierte Jennifer Morgan, Co-CEO der SAP den Umbau.

Ries (53) kann bei den Walldorfern auf eine langjährige Laufbahn zurückblicken. Seit 2002 im Unternehmen tätig, verantwortete er bis 2010 verschiedene Funktionen im Personalbereich, leitete die HR-Geschäftspartnerorganisation und überwachte alle HR-Funktionen auf operativer Ebene. Von 2010 bis 2014 arbeitete er als Berater bei Egon Zehnder International, kehrte danach zu SAP zurück und wurde im April 2016 in den Vorstand der SAP SE berufen.

Kleinemeier (62) wiederum kam 1989 zu SAP und hatte in seiner Zeit bei SAP zahlreiche Führungspositionen inne, unter anderem als Leiter des Bereichs Branchenlösungen, Geschäftsführer von SAP Deutschland und Leiter der MEE-Region. Im Jahr 2015 wurde er in den SAP-Vorstand berufen und leitete seitdem den Vorstandsbereich SAP Digital Business Services.

Darüber hinaus kündigte Europas grösster Softwarehersteller weitere Veränderungen an, die zum 1. März wirksam werden sollen: Die Vorstands-Ressorts bekommen zum Teil einen neuen Zuschnitt, die Bereiche Kundenzufriedenheit und Produktentwicklung sollen markant gestärkt werden.

Wie SAP via Aussendung bekannt gab, werden Vertrieb, Service und alle entsprechenden organisatorischen Einheiten mit Fokus auf Kundenerfolg fortan im Vorstandsbereich "Customer Success" gebündelt und von Adaire Fox-Martin geleitet. Das Produktmanagement, die Entwicklung und der Produktsupport kommen ebenfalls unter einem Vorstandsbereich zusammen und unterliegen künftig der Verantwortung von Thomas Saueressig. Und Vorstandsmitglied und Chief Technology Officer (CTO) Jürgen Müller soll in Zukunft die Entwicklung einer integrierten Data Management Solution vorantreiben, ergänzend zu seiner ganzheitlichen Verantwortung für SAP-Plattform- und Technologie-Entwicklung sowie Technologien für das intelligente Unternehmen. Die Bereiche von Saueressig und Müller werden weiterhin zusammenarbeiten, so SAP.

Im Rahmen dieser neuen Ausrichtung werden gemäss den Angaben die meisten Teams des bisherigen Vorstandsbereichs Digital Business Services vollständig in die Verantwortungsbereiche von Fox-Martin und Saueressig integriert. Mit Ausnahme von Qualtrics, CX Engineering und CX Produktstrategie sowie die Hauptbestandteile von Concur, sollen auch sämtliche bislang unter dem Vorstandsbereich Cloud Business Group befindlichen Teams in das neue Organisationsmodell eingebunden werden.

Ergänzend dazu hat SAP sechs Lösungsbereiche geschaffen, "um sowohl Best of Breed als auch Best of Suite ausliefern zu können," wie es in der Mitteilung weiters heisst. Diese sechs Lösungsbereiche sind demnach: SAP Customer Experience, SAP S/4Hana, People (SAP Successfactors), Intelligent Spend (inklusive SAP Ariba, SAP Fieldglass und SAP Concur), SAP Hana & Analytics und Qualtrics. Die SAP Cloud Platform dient für alle genannten Bereiche als zugrunde liegende Technologieplattform.



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