Uber erwägt vorübergehende Betriebseinstellung in Kalifornien (Logo: Uber)

Der US-amerikanische Online-Fahrdienstvermittler Uber erwägt gemäss den Aussgen von CEO Dara Khosrowshahi, nach einer Gerichtsentscheidung vorübergehend den Betrieb in Kalifornien auszusetzen. Wobei Kalifornien einer der wichtigsten Märkte von Uber ist. Hintergrund dazu ist, dass ein Richter diese Woche per einstweiliger Verfügung angeordnet hat, dass die Fahrer bei Uber und dem Konkurrenten Lyft in dem Bundesstaat gemäss einem Gesetz von 2019 als Mitarbeiter statt als unabhängige Unternehmer betrachtet werden müssen.

Die Verfügung ist zunächst für zehn Tage ausgesetzt, um Uber Zeit für eine Berufung zu geben. Wenn diese keinen Erfolg haben sollte, würde Uber zunächst bis Anfang November seinen Dienst stoppen, sagte Khosrowshahi gegenüber dem Sender MSNBC. Dann sollen die Wähler am Tag der US-Präsidentenwahl auch über eine Ausnahme für Fahrdienst-Vermittler von dem Gesetz entscheiden.

Sollten die Kalifornier den Zusatz ablehnen und der Dienst vor Gericht verlieren, werde man die Fahrer fest einstellen, sagte Khosrowshahi. Uber werde dann ein Service mit weniger Fahrzeugen und höheren Preisen sein, wie in der Anfangszeit vor gut einem Jahrzehnt, betonte er. Zugleich zeigte sich Khosrowshahi überzeugt, dass die Uber-Fahrer nach vorgenommenen Änderungen durchaus die gesetzlichen Kriterien in Kalifornien erfüllten, um als unabhängige Unternehmer zu gelten. So könnten sie selbst die Preise festlegen, die Passagiere zahlten direkt an sie und sie könnten auch entscheiden, ob sie eine Fahrt annehmen oder nicht.

Über den Status der Fahrer auf Plattformen der Fahrdienst-Vermittler gibt es schon seit längerer Zeit Streit. Uber beharrt darauf, dass die meisten Fahrer selbst gar nicht zu fest angestellten Mitarbeitern werden wollten. Kritiker prangern unter anderem an, dass Fahrer beim aktuellen Geschäftsmodell unter anderem keinen ausreichenden Schutz bei Krankheiten hätten.



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