Telekommunikationsbranche in den Medien überrepräsentiert

Am meisten Beachtung finden demnach zurzeit die Finanzdienstleister, die zwar nur einen Marktanteil von 18 Prozent, aber 43 Prozent der Resonanz ausmachen. Dies sei auf die Finanzkrise, die Steuerhinterziehungsdebatte und verschiedene Skandale zurückzuführen, heisst es. Die öffentliche Durchdringung des Finanzsektors sei jüngst allerdings deutlich rückläufig, was die Studienverfasser als Beleg dafür werten, dass "gemäss öffentlicher Wahrnehmung die Banken ihren Nimbus als zentrale Wertschöpfungssäulen der
Schweizer Volkswirtschaft zunehmend einbüssen" würden. Zu den Unternehmen gehören die UBS, die Credit Suisse, Julius Bär, Swiss Re und Zurich Insurance.

Mit 26 Prozent am zweitmeisten Beachtung findet die Swisscom, das einzige Telekommunikationsunternehmen im Swiss Marketing Index (SMI). Beim Marktvolumen macht das Unternehmen nur gerade ein Prozent aus. Der Beachtungsgrad ist gemäss Studie durch den Freitod von Carsten Schloter Mitte 2013 deutlich angestiegen. Gemessen am SMI-Marktvolumen sei der Telekomsektor aber bereits seit 2008 durchgehend überrepräsentiert, heisst es. Anders als bei den Finanzdienstleistern gehe diese Überrepräsentation nicht auf Skandale oder Affären zurück, sondern sei auf die spezielle Rolle der Swisscom als ehemaliger Staatsbetrieb (u.a. Regulationsdebatten aufgrund anhaltender Marktmacht) und auf den unmittelbaren Bezug der Produkte zum Endverbraucher (z.B. Ausbau Glasfaser-Netz) zurückzuführen.

Die Branchen Gesundheitswesen (38 Prozent Marktvolumen; 16 Prozent Resonanz),
Verbrauchsgüter (28 Prozent; 9 Prozent), Industrieunternehmen (10 Prozent; 6 Prozent) und Grundstoffe (5 Prozent; 2 Prozent) sind in den Medien im Gegensatz dazu unterrepräsentiert. Ausgeglichen sind die Werte einzig bei Erdöl- und Erdgas-Unternehmen, die sowohl beim Marktvolumen als auch bei der Resonanz ein Prozent erreichen.