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Türkische Behörden haben mehr als drei Monate nach dem Putschversuch einen Forscher für die Entwicklung des Messenger-Dienstes Bylock verhaftet. Die Istanbuler Staatsanwaltschaft habe einen Haftbefehl wegen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation beantragt, hiess es in einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.

Anhänger des Predigers Fethullah Gülen sollen den Messenger-Dienst unter anderem für die Vorbereitung des Putschversuchs vom 15. Juli genutzt haben, lautet ein Vorwurf. Der Festgenommene habe für das staatliche Institut für wissenschaftliche und technologische Forschung (Tübitak) gearbeitet und dort an sensiblen Projekten mitgewirkt. Später sei er als Dozent an die staatliche Marmara-Universität berufen und wegen der laufenden Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Putschversuch suspendiert worden.

Unter dem Vorwurf, Bylock genutzt zu haben, wurden in der Türkei inzwischen mehr als 180 Richter und Staatsanwälte festgenommen und Haftbefehl gegen mehr als 170 Polizisten erlassen.