Swisscom mit weniger Umsatz und Gewinn (Foto: Karlheinz Pichler)

In der ersten Jahreshälfte erwirtschaftete Swisscom im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger Umsatz und Gewinn. Konkret beträgt der Umsatz in der Berichtsperiode 5,66 Milliarden Franken, was einem Minus von 2,4 Prozent entspricht. Damit bleibt der Telekomriese unter den Erwartungen der Analysten, die von 5,73 Milliarden Franken Umsatz ausgingen. Für die Konzernleitung hingegen ist es ein "ansprechendes Ergebnis".

Der operative Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) legte um 4,5 Prozent auf 2,24 Milliarden Franken zu, was aber hauptsächlich einer Änderung der Buchführung für operatives Leasing (IFRS 16) geschuldet ist. Auf vergleichbarer Basis wäre der Ebitda in den ersten sechs Monaten nur um ein halbes Prozent gestiegen. Unter dem Strich bilanziert Swisscom einen Halbjahres-Reingewinn von 780 Millionen Franken. Dies entspricht einem Rückgang um 0,9 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahressemester. Dennoch liegt der Telco beim Gewinn über den Erwartungen der Börsianer, die im Schnitt mit einem Ebitda von 2,23 Milliarden und einem Reingewinn von 764 Millionen Franken kalkuliert hatten.

"Angesichts des schwierigen Marktumfelds können wir für das erste Halbjahr ein ansprechendes Ergebnis ausweisen", kommentiert Konzernchef Urs Schaeppi die Zahlen. Die Märkte seien in vielen Bereichen gesättigt und alle Anbieter versuchten, mit Promotionen Kunden und Marktanteile zu gewinnen. "Unsere Antwort darauf sind neue Angebote und der Ausbau unserer Netze", betont der Swisscom-Chef. Dabei profitierte Swisscom noch vor allem von der italienischen Breitbandtochter Fastweb, die auch im Mobilfunk tätig ist, bei der es erneut aufwärts ging. Bei Fastweb nahm der Umsatz nämlich um 3,8 Prozent zu. In der Schweiz hingegen sank der Umsatz um 3,2 Prozent auf 4,26 Milliarden Franken, was der Konzern mit dem anhaltendem Preisdruck in verschiedenen Segmenten und dem Rückgang der Festnetztelefonie erklärt.

Für das Gesamtjahr 2019 bestätigt das Swisscom-Management seinen bisherigen Ausblick. So wird ein Umsatz von rund 11,4 Milliarden Franken angestrebt nach 11,7 Milliarden im Vorjahr. Beim Ebitda rechnet die Swisscom weiter mit über 4,3 Milliarden Franken.

An Investitionen plant der Konzern ohne die Ausgaben für die 5G-Frequenzen wie bisher 2,3 Milliarden Franken. Mit den neuen Frequenzen, wofür der Konzern 196 Millionen Franken bezahlt hat, sind es 2,5 Milliarden Franken. Wenn die Ziele erreicht werden, verspricht die Swisscom erneut eine unveränderte Dividende von 22 Franken pro Aktie.

Im Gegenwind steht die Swisscom wie auch Konkurrentin Sunrise beim 5G-Ausbau in der Schweiz. Der neuen Mobilfunkgeneration 5G schlägt breiter Widerstand aus gewissen Kreisen der Bevölkerung und von Behörden entgegen. Mehrere Kantone und Gemeinden liebäugeln mit Moratorien.

Bis Mitte Juni hatte der Telekomkonzern über hundert 5G-Antennen in 58 Ortschaften. Die Swisscom hält trotz des Widerstands an ihrem Ziel fest, bis Ende Jahr 90 Prozent der Bevölkerung abdecken zu wollen.