Nun in Taiwan verboten: Huawei P30 (Bild: Huawei)

Taiwan verbietet den Verkauf von Huawei-Smartphones, die auf ihren Displays die Insel, deren nationale Zugehörigkeit umstritten ist, als Teil von China bezeichnen. Die taiwanesische Behörde National Communications Commission hat heimische Unternehmen dazu angewiesen, den Kauf der Huawei-Modelle P30, P30 Pro und Nova 5T einzustellen. Die Display-Angabe würde die "nationale Würde" verletzen.

"Es handelt sich hierbei vermutlich nicht um einen Zufall, Huawei hat sich das sicher gut überlegt. Der Konzern kann sich so eine Provokation in Bezug auf seine weltweite Marktposition bei Smartphones leisten. Huawei konnte seinen globalen Marktanteil im vergangenen Jahr merklich ausbauen, ausserdem fällt der taiwanesische Markt vergleichsweise nicht so stark ins Gewicht. Das Verbot wird Huaweis Smartphone-Geschäft weltweit kaum schädigen", erklärt dazu der Technologie- und Mobilfunkexperte Torsten Gerpott von der Universität Duisburg-Essen.

Die betroffenen Huawei-Modelle gaben nach einem neuen Update bei der Zeitzone und bei Kontakten die Worte "Taiwan, China" an, was die National Communications Commission als Provokation einschätzt. Laut "Bloomberg" ist das Verbot gegen den chinesischen Technologiekonzern ein weiterer Schlag in einem lange andauernden Konflikt zwischen Taiwan und China. Die Volksrepublik stellt dabei die Souveränität der Insel in Frage und beansprucht sie für sich.

Huawei ist nicht das erste Unternehmen, das in dem Streit zwischen China und Taiwan zwischen die Fronten gerät. Die beiden Modelabels Coach aus den USA und Givenchy aus Frankreich entschuldigten sich im August 2019 bei China für den Verkauf von T-Shirts, auf denen Taiwan in einer Liste von Staaten angegeben ist, welche die Insel als autonome Nation darstellt.
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