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Laut einer von Pierre Audoin Consultants (PAC) kürzlich veröffentlichten Preisdatenbank "IT-Services 2011/2012" fiel die Preisentwicklung im deutschen Markt für IT-Services im laufenden Jahr besser aus als erwartet. Insbesondere bei Projektdienstleistungen für CRM (Customer Relationship Management) konnten sich die IT-Dienstleister über höhere Tagessätze freuen. Für das kommende Jahr rechnen die Analysten bedingt durch die Schuldenkrise mit einem erneuten Dämpfer.

Für die aktuelle Analyse hat PAC 112 IT-Services-Anbieter und Anwenderunternehmen aller Branchen und Grössenklassen befragt sowie zahlreiche Expertengespräche mit IT-Dienstleistern aus verschiedensten Marktsegmenten geführt. Die Befragung und die Interviews fanden im dritten Quartal 2011 statt.

Im Gegensatz zu den negativen Prognosen aus 2010 entwickelten sich die Preise für IT-Services in Deutschland 2010/11 laut Studie besser als erwartet. Über alle Erfahrungslevel, vom Senior Manager bis zum Junior Consultant, verzeichnen die Marktanalysten durchschnittlich einen halben Prozentpunkt mehr Wachstum als prognostiziert. Julia Reichhart, Principal Analystin bei PAC: „Dieser Trend ist vor allem auf die positive konjunkturelle Entwicklung Ende 2010 und Anfang 2011 zurückzuführen.“

Laut der aktuellen Evaluierung zählen CRM (Customer Relation Management) und MRP (Manufacturing Ressource Planning zu den herausstechenden Themen. „Vor allem bei Projektdienstleistungen im Bereich CRM zeigten sich im letzten Jahr deutliche Preissteigerungen. Durchschnittlich überstiegen die Tagessätze die Erwartungen um zwei Prozent. Im letzten Jahr hatten wir noch mit einem negativen Wachstum von minus 0,7 Prozent gerechnet“, erläutert Reichhart und empfiehlt IT-Dienstleistern vor allem ihr Spezialwissen in Bezug auf Branchen oder Technologien in den Vordergrund zu stellen.

Dagegen steht das Thema MRP weiter unter starkem Preisdruck. Hier sind die Tagessätze für IT-Services im untersuchten Zeitraum mit minus 0,5 Prozent noch stärker gefallen als erwartet. 2010 hatte PAC einen Rückgang von minus 0,2 Prozent prognostiziert.

Beim Projektgeschäft nach Branchen hat – wenig erstaunlich – insbesondere Manufacturing stärker zugelegt. Dies sei auf die erfreuliche konjunkturelle Entwicklung und die damit einhergehende starke Investitionsfreude in dieser Branche zurückzuführen, so PAC. Im Finanzsektor hingegen hält der Preisdruck trotz gestiegener Investitionen 2010/11 weiter an. Reichhart: „Wir beobachten hier Rückgänge bei den Preissteigerungen. Gegenüber der ursprünglichen Prognose von 2,2 Prozent sind die Preise lediglich um 1,5 Prozent gestiegen.“

Die Preisentwicklung für IT-Projektdienstleistungen nach Plattformen fiel insbesondere für SAP- und Microsoft-Infrastrukturen deutlich positiver aus. PAC verzeichnet hier ein deutliches Wachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig liegen die erwarteten Preissteigerungen für diese beiden Segmente mit circa einem Prozent ungefähr doppelt so hoch wie für Dienstleistungen auf anderen Plattformen.

Die allgemeine Entwicklung des Marktes sieht PAC für den Zeitraum 2011/12 sehr ähnlich zum letzten Jahr. Auch im kommenden Jahr werden unterschiedliche Kräfte wirken: „Während in die erste Hälfte der Periode noch die sehr gute konjunkturelle Entwicklung fällt, erwarten wir für die zweite Hälfte durch die erneute Schuldenkrise einen spürbaren Dämpfer“, so Reichhart.

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