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Der schwedische Musik-Streamingdienst Spotify hat binnen eines Jahres bei den aktiven Nutzern um 40 Prozent zugelegt und hält nun bei über 140 Millionen Anwendern. Trotz dieses kräftigen Wachstums ist die Börsenkandidatin noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Konkret stieg der Verlust der Schweden 2016 gegenüber dem Jahr davor von 236 auf 349 Mio. Euro.

Als Grund für die hohen Verluste gibt Spotify massive Investitionen in die Produktentwicklung und die Auslandsexpansion an. Der Umsatz schoss entsprechend um mehr als 50 Prozent auf 2,93 Mrd. Euro in die Höhe.

Trotz des Starts von Apple Music 2015 kann sich der schwedische Streamingdienst gut im Markt behaupten. Gegenüber Apple hat er einen klaren Vorsprung, was zahlende Abonnenten anbelangt. Während Spotify auf 50 Millionen Nutzer kommt, verfügt Apple Music lediglich über 27 Millionen zahlende Nutzer. Vor fünf Jahren hielt Spotify erst bei 15 Millionen Nutzern. Unter den nunmehr 140 aktiven Nutzern befinden sich also 50 Millionen zahlende Abonnenten, während 90 Millionen das kostenlose, mit Werbung finanzierte Angebot bevorzugen. Und wie zuletzt zu hören war, plant Spotify ein optionales Angebot in verlustfreier CD-Aualität. Die Schwenden würden damit zu Anbietern wie Tidal oder Qobus aufschliessen, die sich schon länger mit Musikstreaming in verlustfreier Qualität abheben.

Um seine Marktposition abzusichern hat sich Spotify zusammen mit anderen Unternehmen über den angeblichen Machtmissbrauch von Apple und Google bei der EU beschwert. Sie werfen den grossen Anbietern in ihrem Brief an die EU vor, ihre „privilegierte Position“ auszunutzen und so den freien Wettbewerb zu behindern. Apple und Google werden zwar nicht direkt genannt. Dass aber vor allem diese beiden Anbieter gemeint sind, daran besteht kaum Zweifel. Die Koalitionäre kritisieren, dass einige mobile Betriebssysteme, App Stores und Suchmaschinen inzwischen mehr als „Gatekeeper“ und nicht als „Gateways“ fungieren.

Spotify liebäugelt auch nach wie vor mit einem Börsengang, hat aber aktuell nach eigener Auskunft keine konkreten zeitlichen Pläne. Theoretisch könnten die Schweden den IPO noch immer binnen eines Jahres starten.