Strand: Social Web hilft Fidschi-Inseln bei Trinkwasser-Management (Foto: HeikoBrown, pixabay.com)

Laut einer von der Griffith University geleiteten Studie verbessern traditionelle und digitale soziale Netzwerke das kommunale Wasser-Management und damit letztlich auch die Abwasserentsorgung der Pazifik-Anrainerstaaten. "Die pazifischen Inselstaaten gehören zu den Ländern mit dem schlechtesten Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen weltweit", sagt Regina Souter vom Australian Rivers Institute und dem International Watercentre, die beide an der Griffith University angesiedelt sind.

Aufgrund der Geografie, des Klimas, der Häufigkeit und Schwere von Naturkatastrophen, Transportschwierigkeiten und Ressourcenbeschränkungen ist die Unterstützung der ländlichen Bevölkerung auf den pazifischen Inseln durch Regierung und Privatsektor oft begrenzt, klagt Souter. Die Möglichkeiten der Regierungen, der ländlichen Bevölkerung in diesen Regionen "Wasserdienstleistungen" anzubieten, seien begrenzt, so dass diese letztlich auf nichtstaatliche Institutionen wie Kirchen, Häuptlinge sowie Dorforganisationen und -komitees angewiesen seien.

Die Untersuchung hat die Fidschi-Inseln exemplarisch analysiert. Mit einer sehr hohen mobilen Konnektivität, Internetzugang und Nutzung sozialer Medien in Fidschi - über 70 Prozent haben Zugang, vor allem über Facebook, aber auch über Tiktok, Instagram und Youtube sowie Messaging-Apps wie Viber und Messenger - sind die sozialen Medien zu wichtigen Helfern nach Katastrophen geworden. Denn Stadt- und Landbewohner können so kommunizieren und sich organisieren, um den Bedarf an ländlicher Wasser- und Sanitärversorgung in der Region zu decken.

Die Studie zeigt auch, dass familienbezogene Stadt-Land-Verbindungen, Bräuche, Beziehungen und Praktiken sowie Vereinigungen von gemeinsamem Interesse wie Dorfentwicklungskomitees eine innovative Antwort auf soziale, wirtschaftliche und ökologische Veränderungen sind und somit entscheidend für die Verbesserung der Wasserversorgung, sanitärer Einrichtungen und Hygiene in Fidschi. "In Fidschi spielen soziale Medien eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Wasser- und Sanitärversorgung sowie der Katastrophenvorsorge und -bewältigung", so Souters Kollege Mark Love.

Obwohl Fidschi von umgebenem Meerwasser umgeben ist, ist der Zugang zu sauberem Trinkwasser eine Herausforderung. Viele Gemeinden, insbesondere abgelegene Inseln und ländliche Gebiete, haben begrenzten Zugang zu sicheren Trinkwasserquellen. Auch die Wasserverschmutzung ist ein grosses Problem in Fidschi. Industrielle Aktivitäten, Landwirtschaft, unbehandelte Abwässer und unsachgemässe Abfallentsorgung tragen zur Verschmutzung von Flüssen, Seen und Grundwasser bei. Der Klimawandel tut sein Übriges. Der steigende Meeresspiegel führt zur Versalzung der Grundwasserreserven und einer Kontamination der Süsswasserquellen. Stürme und Überschwemmungen können die Infrastruktur der Wasserversorgung beschädigen und den Zugang zu sauberem Wasser weiter einschränken.



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