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Die Schweizer Börsenbetreiberin SIX will eine Online-Plattform für die Emission, den Handel, die Abwicklung und die Verwahrung von digitalen Vermögenswerten unter dem Namen "SIX Digital Exchange" auf den Markt bringen. Sie soll gemäss Mitteilung auf der dezentralen "Distributed-Ledger-Technologie" aufsetzen, die auch Kryptowährungen wie Bitcoin zugrunde liegt. Die ersten Dienstleistungen sollen Mitte 2019 lanciert werden.

Wie Six betont, sollen die neuen Dienstleistungen die "Tokenisierung" von bestehenden Wertpapieren sowie die Integration von heute nicht im Finanzsystem abgebildeten Vermögenswerten ermöglichen. Als Finanzmarktinfrastrukturbetreiberin untersteht die Six der Aufsicht der Finanzmarktaufsicht Finma und der Schweizerischen Nationalbank. Für das neue "digitale Ökosystem" würden Standards angestrebt, die mit der heutigen Regulierung vergleichbar seien. Wobei Six als "Brückenbauerin" den Graben zwischen den traditionellen Finanzdienstleistungen und den digitalen Angeboten überwinden wolle, sagt SIX-CEO Jos Dijsselhof.

Seit dem vergangenen Jahr haben in der Schweiz und weltweit die Kapitalaufnahmen über die Ausgabe von digitalen "Tokens", die sogenannten "Initial Coin Offerings (ICO)", einen Boom erlebt. Laut dem Beratungsunternehmen PwC habe solche ICO seit Anfang 2018 bereits über 13,7 Milliarden USD an Kapital generiert, in der Schweiz wurden demnach seit Anfang Jahr 456 Millionen US-Dollar eingenommen.