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Der asiatische Stadtstaat Singapur soll für Siemens zum Experimentierfeld für die Digitalisierung werden. Siemens schickt zunächst 60 Mitarbeiter – vom Software-Spezialisten bis zum Ingenieur – in ein neu gegründetes "Digitalisierungs-Hub" nach Singapur. Bis 2022 soll die Mannschaft auf 300 Experten aufgestockt werde, wie Vorstandschef Joe Kaeser in München sagte. Für Siemens gehe es darum, Chancen auszuloten, die sich in Asien durch die Digitalisierung und Urbanisierung ergäben. Singapur erhofft sich vom Münchener Technologiekonzern Lösungen für die Probleme der 5,6-Millionen-Einwohner-Stadt.

Singapur habe keinen Platz für noch mehr Straßen und setze daher auf autonomes Fahren, um die Fahrbahnen besser zu nutzen, erklärte der Chef des Büros für wirtschaftliche Entwicklung in Singapur (EDB), Beh Swan Gin. Zwei der drei Vereinbarungen zur Stadtentwicklung, die die ersten Bausteine der Zusammenarbeit sind, drehen sich darum. Mit dem Strom-Monopolisten SP Group will Siemens eine Software zur Planung und Überwachung des Stromnetzes entwickeln. Siemens wolle in Singapur "führendes Industrie-Know-how einsetzen, um das Energiemanagement zu optimieren, die Infrastruktur zu modernisieren und die Industrien zu transformieren", sagte Kaeser. Der Konzern ist seit fast 110 Jahren in Singapur vertreten und beschäftigt dort mehr als 1.500 Mitarbeiter.