Symbolbild: Gerd Altmann auf Pixabay

Schweizer Unternehmen haben im Bereich Daten und Künstliche Intelligenz (KI) hohe Ambitionen, jedoch haben sie Schwierigkeiten, diese Themen auch effektiv in ihre Strategien zu integrieren und erfolgreich umzusetzen. Dies geht aus dem ersten Schweizer "Data und KI Observatorium" hervor. Dabei handelt es sich um eine Studie, die das Beratungshaus Colombus Consulting in Zusammenarbeit mit Oracle und der Haute École de Gestion de Genève (HEG) durchgeführt hat.

Das Observatorium ziele gemäss Mitteilung darauf ab, Schweizer Organisationen bei einer erfolgreichen Transformation zu unterstützen, indem es die spezifischen Herausforderungen und Chancen im Zusammenhang mit Daten und KI in Unternehmen identifiziert und entsprechende Empfehlungen gibt. Für die Observatoriumsstudie wurden den Infos zufolge etwa hundert Organisationen mittels eines detaillierten Fragebogens über den Stand ihrer Governance, ihre technologische Reife sowie ihre Ambitionen und Hindernisse bei ihren Daten-Transformationsprojekten befragt. Ergänzende Erhebung qualitativer Sichtweisen erfolgten demnach durch ausführliche Interviews mit Experten und Meinungsführern. Auf dieser Grundlage wurden die Formulierung von Beobachtungen und Empfehlungen abgeleitet. Nachfolgend die wichtigsten Schlüsselergebnisse:
- Reifegrad der Schweizer Unternehmen: ein Rennen gegen die Zeit. Obwohl sie eine datengetriebene Kultur zur Verbesserung der Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit entwickeln möchten, betrachten sich 91 Prozent der Schweizer Unternehmen als auf einem niedrigen oder mittleren Reifegrad in Bezug auf Daten und KI.
- Governance, Datenqualität und Sicherheit: absolute Prioritäten. Nur 55 Prozent der befragten Organisationen haben eine Governance-Struktur implementiert, und 46 Prozent halten ihre Sicherheitsvorkehrungen für fortgeschritten. Es besteht ein Bedarf an verstärkten Massnahmen.
- Strategien und Ziele: eine wesentliche, aber komplexe Abstimmung. KI ist nur in 33 Prozent der Fälle in die langfristigen Strategien integriert, hauptsächlich aufgrund von Wissenslücken in Bezug auf KI und Bedenken hinsichtlich Kosten und Return on Investment (ROI).
- Transformation der Kompetenzen: eine unvermeidliche Herausforderung. Die Transformation der Kompetenzen erfordert kontinuierliche Fortbildungs- und Umschulungsprogramme, um die Automatisierung und KI zu begleiten.
- Generative KI: eine starke Dynamik im Gegensatz zu den Grundlagen. 67 Prozent der Unternehmen haben bereits Anwendungsfälle identifiziert und Pilotprojekte gestartet, hauptsächlich zur Verbesserung der Produktivität und der Kundenerfahrung. Es besteht eine Diskrepanz zwischen der Aufmerksamkeit, die generativen KIs geschenkt wird, und der relativ geringen Reife der Daten- und KI-Ökosysteme.

Yvan Cognasse, Senior Director bei Oracle, kommentiert die Schlussfolgerungen des Observatoriums: "KI hat das Potenzial, unsere Welt radikal zu verändern, weit über das hinaus, was wir uns derzeit vorstellen können. Dennoch schätzen nur 50 Prozent der Unternehmen, dass ihr Führungsteam über grundlegende Kenntnisse der KI-Konzepte verfügt. Es ist daher unerlässlich, dass die Ausbildung der Führungskräfte zur Priorität wird, damit ihre Mitarbeiter schnell von der KI profitieren und Mehrwert für ihr Unternehmen schaffen."



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