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Die Schweizer Softwarebranche erwartet für das Jahr 2018 ein deutliches Umsatzwachstum von 14.2 Prozent. Gleichzeitig sollen über die Jahre 2017 und 2018 insgesamt 15´000 neue Arbeitsplätze entstehen. Konservative Unternehmenskulturen könnten die positive Entwicklung der Branche jedoch beeinträchtigen. Dies geht aus dem aktuellen Swiss Software Industry Survey (SSIS) hervor, der von der Universität Bern für den Dachverband ICTswitzerland erstellt wurde.

Beim SSIS, der am Dienstag im Rahmen des CNO Panels 2017 vorgestellt wurde, handelt es sich um die grösste Studie über die Schweizer Softwarebranche und die einzige ihrer Art, die Aussagen über das Umsatz- und Mitarbeiterwachstum des Folgejahres ermöglicht.

Für das aktuelle Jahr weist der SSIS konkret folgende zentralen Ergebnisse aus:

- Positive Wachstumserwartungen: Für das Jahr 2017 erwarten Schweizer Softwareunternehmen ein Umsatzwachstum von 8.4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 2018 soll der Umsatz sogar um 14.2 Prozent steigen. Im Gleichschritt planen Schweizer Softwareunternehmen, ihre Belegschaft in der Schweiz auszubauen: 2017 um 5.9 Prozent, 2018 um 11.3 Prozent. In absoluten Zahlen entspricht dies rund 15´000 zusätzlichen Arbeitsplätzen in den Jahren 2017 und 2018. Bei den im Ausland angestellten Beschäftigten wird im Jahr 2017 gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von 12.4 Prozent erwartet. Für das Jahr 2018 steigt die Anzahl der im Ausland Beschäftigten sogar um 18.7 Prozent.

- Digitale Transformation: Ökonomische Faktoren als Treiber, konservative Unternehmenskultur als Hindernis: Die Software Industrie ist ein wesentlicher Akteur der digitalen Transformation in der Schweiz. Die Studie zeigt, dass Schweizer Softwareunternehmen eher in klassischen Digitalisierungsbereichen wie der Digitalisierung von Geschäftsprozessen aktiv sind. Weniger bespielt werden Bereiche wie "digitale Globalisierung" und "Leistungsmanagement". Aus Sicht der Schweizer Softwarebranche wird die digitale Transformation hauptsächlich durch ökonomische Faktoren – wie tiefe Kosten oder höhere Wettbewerbsfähigkeit – getrieben. Weniger Einfluss haben hingegen technologische Faktoren wie neue Technologien und Innovationen. Das mit Abstand am häufigsten genannte Hindernis sind konservative Unternehmenskulturen in Schweizer Unternehmen.

- Mehr Softwareexporte: 2016 erwirtschaftete die Schweizer Softwarebranche rund 15 Prozent ihrer Umsätze im Ausland. Knapp die Hälfte dieser Exporte entfallen auf Deutschland (46 Prozent).

- Internationalisierung der Wertschöpfungskette: Der SSIS 2017 analysiert erstmals auch den globalen Outsourcing-Trend der Softwarebranche in der Schweiz. Die Ergebnisse zeigen, dass die Outsourcing-Bereitschaft bei Software-Integratoren am höchsten ist. Mehr als 50 Prozent dieser Unternehmen bestätigen, IT-Services auszulagern. Gefolgt werden sie von Standardsoftware-Herstellern (rund 40 Prozent) und Beratungsunternehmen (rund 34 Prozent). Das beliebteste Sourcing-Ziel der Schweizer Softwareunternehmen ist nach wie vor die Schweiz (rund 31 Prozent), gefolgt von Deutschland (rund 17 Prozent). Auch die Region Osteuropa ist mit 32 Prozent von grosser Beliebtheit.

Andreas Kaelin, Geschäftsführer von ICTswitzerland, kommentiert diese Entwicklung der Schweizer Softwarebranche: "Der SSIS unterstreicht erneut die wachsende Bedeutung der Softwarebranche für die Schweiz – zunehmend auch als Exportindustrie." Damit die Schweiz auf Erfolgskurs bleibe, fordert er von den Unternehmen, dass sie ihre konservativen Strukturen aufbrechen und offener für neue digitale Lösungen werden.

Zur vollständigen Studie hier!

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Die Anteile der einzelnen Bereiche am gesamten Softwarekuchen
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Die Wachstumserwartungen der Schweizer Softwareszene (Grafiken: ICTswitzerland)