ICT-Fachleute dürfen sich erneut über mehr Salär freuen (Symbolbild: Pixabay/Ares)

In der Schweiz sind ICT-Fachkräfte nach wie vor gesucht. Die aktuelle Salärstudie von SwissICT belegt, wie sich dies bei Lohn und Anstellungsbedingungen auswirkt. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es mit einem Plus von 1.7 Prozent erneut eine Steigerung beim Basis-Jahressalär über (fast) alle Berufe und Kompetenzstufen hinweg, was in etwa 2'200 Franken entspricht.

Bemerkenswert sind gemäss der Untersuchung die Erhöhungen der Saläre im Bereich der Senior Experten und im oberen Management. Auf der höchsten Stufe M4 (oberstes Management) kam es im Verglich zum Vorjahr beim Basissalär zu einem Rückgang von -4.9 Prozent (was ca. 12'200 CHF entspricht). Die Erhebung des Total Cash weist ebenso eine generelle Steigerung beim Median von 2.3 Prozent auf. Bei diesem Indikator handelt es sich um das Basis-Jahressalär des Vorjahres plus die Bonus-Auszahlung. Die Nutzniesser im 2024 sind das höhere Management (Stufe M3, 5.2 Prozent Zuwachs) und die Expertenstufe (S4, 2.1 Prozent Zuwachs) gefolgt von S3-Seniors mit 2.0 Prozent. Auch in diesem Bereich wurde beim obersten Management (Stufe M4) mit -0.8 Prozent ein Rückgang festgestellt.

"Bis zu einem gewissen Punkt ist der Lohn ein wichtiges Thema bei Angestellten. Nach dieser Schwelle werden Faktoren zentraler, die auf Bedürfnisse von Mitarbeitenden eingehen", erklärt Cornelia Ammon die Ausweitung des Employment Conditions Report. Der 2023 lancierte Report habe für durchweg positive Rückmeldungen seitens der Nutzer der Studie gesorgt, so die Studienersteller. Er liefere Hinweise, um die eigene Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern. Nebst den bisherigen Themenfelder wurde die Ausgabe 2024 erweitert. Neu wurden Daten zu Mutterschafts- bzw. Vaterschaftsurlaub, unbezahlten Urlaub und Workation erhoben. Sie sollen neue Denkanstösse liefern, die Unternehmen in der Diskussion um die Gestaltung der Arbeitnehmermarke und beim Thema Mitarbeiterbindung beflügeln könnten.

Beim Mutterschafts- resp. Vaterschaftsurlaub gewährt fast die Hälfte der Befragten (48.7 Prozent) Urlaub über das gesetzliche Minimum hinaus. 32.6 Prozent davon bieten diese Möglichkeit für Mütter und Väter. Im Median erhält die Mutter 14 Tage, der Vater 10 Tage zusätzliche Elternzeit. Unbezahlter Urlaub ist im Gegensatz dazu nicht gesetzlich geregelt. Die Thematik scheint aber von Relevanz für die dynamisch und hochflexible ICT-Sektor Mit über 75 Prozent der Befragten, die ihren Mitarbeitenden unbezahlten Urlaub ermöglichen, zeigt sich die Wichtigkeit dieses Themas. Etwas verhaltener zeigt sich die Lage beim Thema Workation (Ausübung der beruflichen Tätigkeit an einem Urlaubsort). Ein Drittel der Arbeitgeber ermöglicht dies obwohl auch hier in der Schweiz keine direkte gesetzliche Grundlage besteht. "Mit Blick auf die Work-Live-Balance stellt Workation sicherlich eine interessante Möglichkeit dar, insbesondere Talente und arrivierte Fachkräfte anzuziehen und zu halten§, ordnet Cornelia Ammon von SwissICT ein.

Der Fachverband SwissICT verantwortet seit 1981 die Durchführung und Weiterentwicklung der Salärstudie "Saläre der ICT". Die Studie bildet die stetig im Wandel befindlichen Arbeitsrealitäten und die damit verbundenen Veränderungen in der Entlohnung ab. Dieses Jahr haben laut den Infos über 261 Teilnehmer:innen (Unternehmen) zu insgesamt 38'513 Nennungen beigetragen. Die grosse Beteiligung unterstreiche einmal mehr, dass die Salärstudie von SwissICT die umfassendste und tiefgreifendste ihrer Art in der Schweiz ist und zurecht als Standardwerk für den ICT-Sektor gelte und als Grundlage vieler Studien diene, betont die Studienverantwortliche Cornelia Ammon.