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Der Schweizer ICT-Markt hat 2012 mit einer roten Null abgeschlossen (-0.6 Prozent, für das laufende Jahr 2013 rechnet das MSM Research mit einer leichten Erholung im B2B-Bereich um plus 1.2 Prozent. Die vielerorts eingeleiteten Sparmassnahmen bremsen aber laut Studie ein stärkeres Wachstum der ICT-Ausgaben weiterhin ab.

Die Zeichen der Zeit - Kostendruck und knappe ICT-Budgets - machen laut Angaben des Schaffhausener Marktforschungsunternehmens, das Ende 2012 eine Umfrage bei Schweizer Unternehmen zum Stand der Dinge im ICT-Markt mit Fokus auf das Thema Maintenance und Support abgeschlossen hat auch vor der Hardware und Software Wartung nicht Halt. Während die gesamten Ausgaben für ICT im vergangenen Jahr um ein leichtes Minus von 0.6 Prozent schrumpften, gaben die Spendings für Wartung der Hardware und Software deutlich höher nach. 2012 wurden der MSM-Studie zufolge von Schweizer Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung insgesamt 1.53 Milliarden Franken für ICT-Wartung aufgewendet, was im Vergleich zum Vorjahr 2011 einem Rückgang von 3.9 Prozent entspricht.

Der Markt für ICT-Wartung ist hinsichtlich seines Volumens kein "Nobody", immerhin wird rund jeder zehnte Franken für Maintenance und Support ausgegeben, allerdings wird er im Vergleich zu anderen Segmenten grössere Abstriche hinnehmen müssen, die Maintenance-Budgets der Schweizer Unternehmen wurden in ihrer Gesamtheit 2012 um rund 60 Millionen Franken gekürzt, wird in der Untersuchung herausgestrichen. Der Druck auf die Wartungs-Budgets werde 2013 geringfügig nachgeben, der Rotstift dürfte aber nicht mehr in gleichem Masse wie 2012 angesetzt werden. Der Kürzungsprozess der Budgets bleibe allerdings bestehen, konkret rechnet MSM Research mit einem weiteren Rückgang der Ausgaben um 1.3 Prozent.

Die Gründe für das Schrumpfen des Wartungsmarktes sind vielfältig, z.B.: Allgemein sinkende Preise im Hardware und Softwarebereich führen oft zu tieferen Kosten bei der Maintenance, Anwender wechseln zu günstigeren Verträgen und SLAs (z.B. 24 Stunden statt 4 Stunden Reaktionszeiten), Wochenenden werden aus den Verträgen gestrichen, Verlagerung von Diensten in die Cloud, für Hardware und Anwendungen im "nichtkritischen" Bereich wird auf interne Unterstützung gesetzt, und bei Problemen mit günstigen Geräten werden diese durch neue ersetzt.

Die IT-Chefs konzentrieren ihre Ausgaben auf die kritischen Systeme und Anwendungen, deren Ausfall direkten Einfluss auf die Kundenbeziehungen und den Geschäftsverlauf zur Folge haben könnte. Die durchgeführte Umfrage bei fast 400 IT-Verantwortlichen in der Schweiz habe auch gezeigt, dass hier die aktuellen Forderungen der IT-Chefs an die Wartungsanbieter ansetzen: erwartet wird eine bessere Transparenz der erbrachten Leistungen nach modernen IT-Service Management Standards oder auch differenziertere Verträge mit Blick auf den möglichen "Business Impact".

Viele Hersteller reagieren darauf mittlerweile mit neuen Ansätzen im Maintenance-Management, sagt MSM Research: So adressierten sie u.a. mit flexiblen Modellen und kompletten Managed Services die aktuellen Forderungen der Anwender und bieten so neue Alternativen zu den bisher starren Vertragsmodellen.