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Eine aktuelle Schweizer Studie kommt zum Ergebnis, dass Schweizer Unternehmen in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte bei der Verwendung von Social Media gemacht haben. Die Erhebung wurde von der Hochschule für Wirtschaft Zürich und Partnern publiziert.

91 Prozent der Eidgenössischen Grossunternehmen engagieren sich demnach mittlerweile in sozialen Medien. Gegenüber 2011 bedeutet das einen Anstieg der Präsenz in sozialen Netzwerken um 29 Prozent. "Die Ergebnisse sind nicht überraschend und bestätigen die Trends, die sich in den vergangenen Jahren abgezeichnet haben. Im internationalen Vergleich steht die Schweiz gut da. Nachholbedarf gäbe es bei Firmenblogs, die wegen des hohen Aufwandes oft gemieden werden", sagt Aldo Gnocchi vom Studien-Mitersteller Hutter.

Facebook unangefochten

Der beliebteste Tummelplatz für Schweizer Firmen ist und bleibt Facebook. 68 Prozent der Unternehmen sind dort vertreten. Auf den nachfolgenden Rängen haben sich Youtube und Twitter mit Quoten von 66 beziehungsweise 53 Prozent festgesetzt. Sowohl die Videoplattform als auch der Kurznachrichtendienst haben ihre Werte bei Schweizer Unternehmen damit deutlich verbessern können. Die Zahl der bei Twitter vertretenen Firmen hat sich verdoppelt, bei Youtube beträgt das Plus sogar 68 Prozent. Einhergehend mit den hohen Wachstumsraten ist auch der personelle Aufwand, den Unternehmen betreiben, gestiegen.

In 68 Prozent der Eidgenössischen Grossunternehmen kümmern sich Mitarbeiter dezidiert um die Social-Media-Agenden. Gegenüber 2011 ist das eine Zunahme von 29 Prozent. Auch die Manager widmen sich verstärkt sozialen Medien. 57 Prozent der Geschäftsleitungsmitglieder sind in sozialen Medien aktiv. Lediglich 36 Prozent der Grossunternehmen geben an, dass ihr Management kein Interesse an einer Nutzung von Facebook und Co hat.

Die Abteilungen mit dem höchsten Engagement in Sachen soziale Medien sind, wenig überraschend, Kommunikation, Marketing und Personal. Der Kundenservice belegt nur den vierten Platz. "Das hat uns doch erstaunt. Gerade im Bereich Customer-Service gäbe es großes Potenzial für die Anwendung von Social Media", so Gnocchi.

Strategiepapiere

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich eine Professionalisierung der Social-Media-Auftritte eingestellt. Verfügten 2011 nur 22 Prozent der Schweizer Grossunternehmen über eine schriftlich formulierte Strategie, sind es dieses Jahr bereits 51 Prozent der Unternehmen. Trotzdem spielt der Zufall weiterhin eine wichtige Rolle. 40 Prozent der Aktivität in sozialen Netzwerken geschieht ungeplant. Als grösste Schwäche der sozialen Medien nennen die Schweizer Firmen den hohen Aufwand in Bezug auf Personal und Ressourcen. Vor einem Jahr galt noch der drohende Kontrollverlust als größte Sorge.

Der Grund für das wachsende Engagement in den sozialen Netzwerken ist für die meisten Firmen die Imagepflege. Auch die Positionierung als guter Arbeitgeber und der Kontakt mit speziellen Zielgruppen sind attraktive Möglichkeiten.

Die Ergebnisse basieren auf einer Online-Befragung der 141 grössten Unternehmen, von denen schlussendlich 53 tatsächlich teilgenommen haben. "Wir waren mit der Teilnehmerzahl zufrieden. Es handelt sich nicht um eine repräsentative Studie, sondern um eine Bestandsaufnahme", so Aldo Gnocchi.



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