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Nachdem ein Informatiker im Jahre 2012 riesige Datenmengen beim Nachrichtendienst des Bundes (NDB) gestohlen hatte, um sie angeblich ins Ausland zu verkaufen, will die schweizerische Bundesanwaltschaft demnächst Anklage gegen diesen erheben.

Wie André Marty, der Sprecher von Bundesanwalt Michael Lauber, gegenüber der "Schweiz am Sonntag" erklärte, sei die Anklage in Vorbereitung und dürfte im Sommer 2015 beim Bundesstrafgericht eingereicht werden. Zu den Vergehen, die dem Ex-Informatiker des Nachrichtendienstes zur Last gelegt werden, zählen gemäss der Bundesanwaltschaft "Verbotener Nachrichtendienst", eventuell wirtschaftlicher Nachrichtendienst sowie Verletzung des Amtsgeheimnisses. Dem Mann drohen mehrere Jahren Haft.

Zur Erinnerung: Im Mai 2012 liess der Informatiker des Dienstes über mehrere Wochen hinweg hochsensible Daten mitlaufen, die er auf Festplatten speicherte und unbehelligt im Rucksack ausser Haus trug. Dem Vernehmen nach waren unter den Daten, deren Menge sich im Tera-Bereich bewegen soll, etwa Listen von in- und ausländischen Agenten. Insider sagen, der Mann habe so ziemlich alle Geheimnisse des Nachrichtendienstes abgesaugt. Der NDB und dessen Chef Markus Seiler bemerkten den Diebstahl nicht. Alarm schlug ein Mitarbeiter der Grossbank UBS, nachdem der mutmassliche Datendieb ein Nummernkonto eröffnen wollte und angab, er erwarte grössere Geldeingänge. Der Informatiker soll erfolglos versucht haben, die Daten ins Ausland zu verkaufen.



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