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Die Schweizer Banken kommen bei der Umsetzung digitaler Services nur schleppend voran, obwohl sie sich deren Bedeutung im Retail Banking bewusst sind. Dies ist die Quintessenz der Studie "Innovationen im Retail Banking", die Swisscom in Zusammenarbeit mit dem Business Engineering Institute (BEI) St. Gallen und dem Competence Center Sourcing in der Finanzindustrie der Universitäten St. Gallen und Leipzig erstellt hat.

Basis der Studie ist eine Umfrage bei 22 Schweizer Kantonal-, Retail- und Grossbanken sowie ausländischen Instituten.

78 Prozent der befragten Banken beschäftigen sich demnach auf strategischer Ebene mit den Auswirkungen digitaler Technologien auf ihr Geschäftsmodell. 55 Prozent der Banken haben intern Verantwortliche für digitale Initiativen ernannt. Nur 28 Prozent der Institute verfügen jedoch über eine Entscheidungskultur, die das Experimentieren im Kontext digitaler Innovationen fördert, legt die Studie dar. Auch auf Systemebene sind die Banken demnach noch relativ wenig bereit, die Digitalisierungslücke zu schliessen. Viele Voraussetzungen für das nahtlose Zusammenspiel von Kanälen, Kunden und Bankmitarbeitenden seien noch nicht geschaffen: beispielsweise die Ablösung papiergebundener Prozesse, die Standardisierung der Software in Back- und im Front-Office sowie die Verfügbarkeit von Integrationsinfrastrukturen.

Die grösste Relevanz attestieren die befragten Banken der Umfrage gemäss den Innovationen in den Bereichen digitale Finanzassistenten und Finanzieren. Dazu gehören etwa Tool-unterstütztes Selbst-Profiling und Beratung sowie durchgängig onlinebasierte Antrags- und Freigabeprozesse. Dienste zur sicheren Datenaufbewahrung, digitale Marktplätze oder Banking App Stores halten die Banken hingegen für weniger relevant. Effektiv umgesetzt sind durchschnittlich weniger als 20 Prozent der digitalen Innovationen.

Falk Kohlmann vom Swisscom Solution Center Banking und Mitautor der Studie hält fest, dass die meisten Banken bisher nicht als "Early Adopters" dieser Dienste, die im Ausland zuweilen schon länger etabliert sind, auffallen. Dies, obwohl die Konkurrenz durch Nicht-Banken Teile ihres Kerngeschäfts tangierten. Oliver Kutsch, operativer Leiter von Swisscom Banking, führt aus: "Die Relevanz dieser aufstrebenden Drittanbieter im Markt nimmt derzeit stark zu. Sie versuchen, sich zunehmend zwischen Kunde und Bank zu positionieren."

Kostenlose Bestellung der vollständigen, elektronischen Studie:
http://swisscom.ch/bankingstudie_2014

Download der Studienzusammenfassung:
http://media.swisscom.ch/its/px/cf/bankingstudie_innovationen_2014_summa...



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