Symbolbild: AdobeStock/Gorodenkoff

In Michael Pages "Talent Trends 2024" haben 32 Prozent der Schweizer Arbeitnehmer angegeben, Künstliche Intelligenz (KI) in ihrem Beruf einzusetzen. Der europäische Durchschnitt liegt bei 23 Prozent. Die Nutzung von KI ist in den Bereichen Technologie, Wirtschaft und Finanzdienstleistungen gemäss dem Report am grössten.

Die Ergebnisse bestätigen auch die Resultate der Michael Page "Candidate Pulse Study". In dieser gaben über zwei Drittel der Arbeitnehmer (69 Prozent) an, dass sie überzeugt sind, dass sich KI positiv auf ihre Karriere auswirken werde. Dabei möchten 80 Prozent der Mitarbeitenden mehr über KI lernen, um ihre Produktivität zu steigern und sich an neue Aufgaben anzupassen.

Fast drei von fünf Befragten in der Schweiz waren der Meinung, dass die KI ihre langfristigen Karrierepläne beeinflussen werde - der höchste Wert in Europa. Je jünger die Arbeitnehmer, desto bedeutender schätzten diese die Bedeutung der KI für die Gestaltung ihrer Karrierepläne ein. Das Interesse, mehr über KI zu erfahren, um in Zukunft effektiver zu arbeiten, war altersübergreifend.

Weiter zeigt die Studie, dass es wichtig für die Akzeptanz von KI auf der Arbeit ist, wenn Arbeitgeber offen über den geplanten Einsatz von KI und die möglichen Auswirkungen reden. Es sei unabdingbar, auf die Bedenken der Mitarbeitenden hinsichtlich des ethischen Einsatzes von KI einzugehen, wie beispielsweise der Umgang mit Datenschutz- und Urheberrechtsfragen, so die Studienautoren. Da der Einsatz von KI je nach Branche und Art des Arbeitsplatzes variiere, müssten Arbeitgeber individuell aufzeigen können, wie KI in bestimmten Bereichen des Unternehmens von Vorteil sein könne und welche Vorteile für die Arbeitnehmer zu erwarten seien.

"Unsere Studien und die tägliche Interaktion mit Bewerbern zeigen, dass sie von den Arbeitgebern erwarten, dass sie darüber sprechen, welche KI-gesteuerten Tools im Unternehmen zur Verfügung stehen. Viele Arbeitgeber gehen jedoch nicht aktiv auf die KI-Integrationsstrategien ihrer Unternehmen ein, was zu einer Erwartungslücke führt", sagt Yannick Coulange, Managing Director der Page Group Schweiz.

Geringere Flexibilität in Verbindung mit Lohnunzufriedenheit ist laut Studie einer der Hauptgründe dafür, dass fast 60 Prozent der Arbeitnehmenden in der Schweiz aktiv nach einer neuen Stelle suchen. Dies sei auch eine der Hauptursachen für den Anstieg von temporären und befristeten Arbeitsverträgen, die laut dem Michael Page Swiss Job Index vom April 2024 zehn Prozent aller ausgeschriebenen Stellen ausmachten.

Weiters belegt die Talent Trends Studie, dass Flexibilität und Work-Life-Balance die entscheidenden Faktoren bei der Wahl eines Arbeitgebers seien. 69 Prozent der Schweizer Arbeitnehmer arbeiten demnach hybrid. Das sind 17 Prozent mehr als der europäische Durchschnitt. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) verbringe heute mehr Zeit im Büro als noch vor einem Jahr, vor allem aufgrund von Änderungen in der Unternehmenspolitik. Diese eingeschränkte Flexibilität habe zu Spannungen zwischen Arbeitnehmern und -gebern geführt, die versuchten, das Operative mit den Wünschen Arbeitnehmern in Einklang zu bringen.

"Inmitten von globalen Herausforderungen wie hoher Inflation, unsicherer Volkswirtschaften und rasantem technologischen Fortschritt, bleibt die Arbeitswelt weiter im Umbruch. Unser Talent Trend Report 2024 macht deutlich, dass es die Kluft zwischen Arbeitnehmererwartungen und Arbeitgeberbedürfnisse zu überbrücken gilt, um diese Herausforderungen zu meistern," betont Nicholas Kirk, CEO der Page Group.

Yannick Coulange, Schweiz-Chef der Page Group (Bild: zVg)
Yannick Coulange, Schweiz-Chef der Page Group (Bild: zVg)