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Einen digitalen Meilenstein setzt das Schulmuseum Amrismul. Die Einrichtung hat bereits einen wesentlichen Teil der Sammlung digitalisiert und in einer technisch neu entwickelten Datenbank erfasst. Interessierte können so via Web über 13000 Sammlungsobjekte suchen und Informationen zu jedem Objekt abfragen. Gleichzeitig hat das Schulmuseum seine Webseite stark ausgebaut. So können alle Angebote für Schulen und Gruppen online angefragt und reserviert werden.

Das Schulmuseum hat bereits kurz nach seiner Gründung 1999 mit der digitalen Erfassung der Sammlungsgegenstände begonnen. Knapp 20 Jahre nach dem Start läutet das Museum nun eine neue Ära ein. Sämtliche Objekte sind in einer komplett neu entwickelten Datenbank erfasst, dokumentiert und gespeichert worden. Interessierte erhalten einfachen Zugang, um ihre Recherchen zu tätigen. "Damit erreicht das Schulmuseum einen weiteren Meilenstein in seiner noch verhältnismässig jungen Geschichte", betont Stiftungspräsident und Museumsleiter Hans Weber. Die Datenbank soll in den nächsten Monaten auch mit anderen Sammlungen verknüpft werden. "Geplant ist die Vernetzung mit weiteren Suchplattformen, wie zum Beispiel derjenigen des Verbandes der Museen Schweiz", erklärt Stiftungsrat und Projektleiter Dominik Joos.

Trotz klarem Sammlungskonzept zu wenig Platz

Die Sammlung konzentriert sich auf das Schulgut der thurgauischen Volksschule und wird exemplarisch mit ausserkantonalen Schulutensilien ergänzt. Sie ist zeitlich begrenzt von der Helvetik, der Aufbauzeit der staatlichen Volksschule, bis zur Gegenwart (200 Jahre Schulgeschichte). Zur Hauptsache ist die Sammlung schülerorientiert, aber auch Nachlässe von Lehrpersonen sind vorhanden. Die Sammlungsobjekte werden in verschiedenen Lagern im Umkreis von Amriswil untergebracht. "Wir können alle unsere Objekte niemals im Museum ausstellen", erklärt Alfons Bieger, der Leiter der Sammlung. So haben Bieger und das Sammlungsteam früh begonnen, alle Objekte digital zu erfassen.

Miniausstellung auf dem Web

Mit der Lancierung der technisch neuen Datenbank öffnet die Stiftung nun die ganze Sammlung für Interessierte und erfüllt damit einen wesentlichen Zweck, dem Publikum möglichst einfach Zugang zu verschaffen und das Kulturerbe auch digital für die Nachwelt zu sichern. Für Bildungs- und Forschungszwecke, für Lehrpersonen und historisch interessierte Leute kann beim Sekretariat des Schulmuseums ein Besucherlogin beantragt werden, um einen Zugang für die gesamte Objektdatenbank zu erhalten. In einer Fotostrecke auf der Webseite wird ein Teil der Sammlung dem breiten Publikum auch ohne Besucherlogin zugänglich gemacht. Diese Miniausstellung auf dem Web wechselt laufend und Webnutzer können Kommentare und Informationen zu den gezeigten Objekten anbringen. "Wir suchen den Dialog mit dem Publikum, auch digital", hält Bieger fest. Kulturteilhabe ist ein wesentlicher Nutzen des neuen Angebotes.

Mehr Kundennutzen auf dem Web

Gleichzeitig hat das Museum seine Webseite überarbeitet. Hier finden Schulen und Gruppen nun mit wenigen Klicks das Passende und können online ihre Reservationsanfragen machen. Gleichzeitig plant das Museum seine Social Media Aktivitäten auszubauen und sich noch stärker digital zu vernetzen. "Das ist erst ein Zwischenschritt, wir werden versuchen auch das Online-Angebot mittelfristig auszubauen", hält Joos fest und ergänzt: "Die Frage, ob Museen eine digitale oder eine analoge Zukunft haben, beantworten wir mit einem sowohl als auch." Eine Arbeitsgruppe soll noch dieses Jahr neue Ideen für die Vermittlung und die künftigen Ausstellungen - online oder analog - entwickeln.
www.schulmuseum.ch