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Der Mitgründer und -Aufsichtsratschef des deutschen ERP- und Cloud-Riesen Hasso Plattner hat auf der Generalversammlung des Konzerns das Vergütungssystem des Oracle-Rivalen und die Höhe der Gehälter als angemessen gerechtfertigt. Nach Ansicht Plattners müssten internationales Unternehmen wie SAP bei der Vergütung international wettbewerbsfähig sein. Davon abgesehen seien die langfristigen Komponenten von der Aktienkursentwicklung abhängig.

Vorstandschef Bill McDermott habe im vergangenen Jahr 12 Millionen Euro erhalten. Durch das Long-Term-Incentive-Programm mit Aktienoptionen könnte die Vergütung im äussersten Fall tatsächlich mehr als 40 Millionen Euro erreichen. Soviel verdiente in etwa Oracle-Boss Larry Ellison im letzten Jahr. Damit dies aber eintreffen könne, wäre aber ein sehr kräftiger Anstieg des Aktienkurs notwendig, betont Plattner. Nur bei einer Verdreifachung binnen vier Jahren träte ein solcher Fall ein. Dann würden aber auch die Aktionäre massiv davon profitieren, meint der Aufsichtsratschef.

Nachdem seitens von Investoren und Aktionärsvertretern Kritik gegen die Vergütungen erhoben wurde, sicherte Hasso Plattner nun aber zu, künftig für mehr Transparenz im Vergütungssystem zu sorgen. Auch führte Plattner ins Treffen, dass drei der acht SAP-Verstände in den USA ansässig seien. Daher müsse man auch wie ein US-Unternehmen entlöhnen. Ausserdem verwies er auf die Gehälter von US-Hightech-Konzernen wie IBM und HPE, die jährlich über 30 Millionen einstreiften und eben Larry Ellison mit über 40 Millionen Dollar pro Jahr.

Im Rahmen der Generalversammlung liess Plattner auch durchblicken, dass mit Aicha Evans, der Strategiechefin von Intel, eine neue Aufsichtsrätin gefunden worden sei. Evans soll den ehemaligen Co-CEO von SAP Jim Hagemann Snabe ersetzen, der ja Aufsichtsratchef bei Siemens wird und keine Interessenskonflikte durch eine Doppelfunktion bewirken wolle.



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